Der Weltkrieg am 1. Oktober 1914

DEUTSCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Erstürmung der Höhen von Roye

Großes Hauptquartier, 1. Oktober, abends.
Am 30. September wurden die Höhen von Roye und Fresney (nordwestlich von Noyon) den Franzosen entrissen.
Südöstlich von St.-Mihiel wurden am 1. Oktober Angriffe von Toul hart zurückgewiesen; die Franzosen hatten dabei schwere Verluste.
Der Angriff auf Antwerpen schreitet erfolgreich fort.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz keine Veränderungen.
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Die Kämpfe im Westen

Paris 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Ein gestern Nacht um 11 Uhr ausgegebenes Bulletin erklärt, die allgemeine Lage sei befriedigend und es seien keine bemerkenswerten Änderungen in der Front eingetreten. Das Publikum von Paris hat sich nunmehr unter dem Einfluß der Publizistik, von deren Bemühungen ich gestern berichtete, an den Gedanken gewöhnt, daß die Riesenschlacht noch viele Tage dauern könne. Man erwartet die Lösung jetzt auch nicht mehr von dem oft angekündigten Eintreffen geheimnisvoller exotischer Truppen, sondern man weiß nunmehr, daß nur die regelmäßigen einheimischen Verstärkungen herangeführt werden können. An der Westfront, wo die Franzosen wiederholt versuchten, den rechten deutschen Flügel zu umgehen, dehnt sich die Schlachtlinie immer mehr nach Norden.

Berlin, 1 Oktober. (W. B.)
Ein Mittagsblatt gibt eine Unterredung wieder, welche der Korrespondent der "Daily Mail" in Paris mit einem verwundeten Zuavenoffizier hatte, welcher erzählte, am 20. September sei eine Brigade von 8000 Zuaven in das deutsche Maschinengewehrfeuer geraten und bis auf 1000 Leichtverwundete aufgerieben worden.

Amsterdam, 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Das Antwerpener "Handelsblad" berichtet, daß man in der Stadt verhältnismäßig ruhig sei. Die Aufregung der Einwohner von Antwerpen, die durch das wiederholte Erscheinen von Luftschiffen, Fliegern und durch die Beschießung der Außenforts verursacht worden war, sei der Entrüstung gewichen. Scharen von Flüchtlingen bevölkerten die Hauptstraße, die nach den Bahnhof führt. Andere ziehen nach den Kais, um mit Booten der Harwichlinie England zu erreichen. Die Polizei und die Bürgerwehr müsse immer wieder ganze Scharen zur Seite drängen, damit die Tram vorbeifahren könne.
Belgien hat ein Graubuch herausgegeben das den diplomatischen Briefwechsel vom 23. Juli bis 29. August enthält.

Berlin, 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Über die Einschließung Antwerpens berichtet das "Tageblatt" aus Amsterdam: Außer Mecheln haben die Deutschen verschiedene Dörfer in der Nähe besetzt. Tausende von Einwohnern sind nach Antwerpen und Holland geflohen. Auf der Grenze des holländischen Brabant hörte man in den letzten Tagen oft das Knattern von Gewehrfeuer; deutsche Truppen sind bis auf einige Kilometer von Turnhout vorwärts gezogen.
Die "Vossische Zeitung" meldet aus dem Haag vom 30. September: Von dem Bombardement von Mecheln entwirft der Korrespondent des "Flandre liberale" ein anschauliches Bild. Ganz unerwartet begann am Sonntag Morgen um 8 Uhr das dritte Bombardement mit gewaltigen Geschossen, die entsetzliche Verwüstungen anrichteten. Gegen Mittag war es unmöglich, länger in der Stadt zu bleiben; alles suchte zu flüchten. Die Wege waren aber durch Trümmerhaufen vielfach gesperrt. Selbst in den Kellern war man nicht sicher, so stark war die Kraft der Geschosse, die mannshohe Breschen schlugen. Viele öffentliche Gebäude verbrannten, viele Personen wurden auf der Flucht getötet. Vierzehn Personen wurden unter den Trümmern eines Kaffeehauses begraben. Das Bombardement dauerte noch Montag Morgen fort.
In Breda sind jetzt alle Hotels und Pensionen voll von Flüchtlingen, und täglich treffen neue Scharen ein. Aus Turnhout wird gemeldet, daß die Deutschen versuchen, alle jetzt noch im Felde befindlichen belgischen Truppen in den Kreis der Antwerpener Forts zurückzutreiben, um alsdann die Belagerung von Antwerpen durchzuführen. Von drei Seiten rücken die Deutschen nach Antwerpen vor: im Westen bei Aalst, das von seinen Bewohnern verlassen ist, und bei Dendermonde, im Süden aus der Richtung Mecheln, während sie im Osten versuchen, den Durchgang bei Turnhout zu erzwingen.

 

Die Kämpfe im Südosten

Budapest, 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Ein neuerlicher Einfall der Serben auf kroatisches Gebiet hat abermals mit einer schweren Niederlage der Serben geendet. Unsere Armeeleitung hat einen neuerlichen Vorstoß der Serben planmäßig gefördert, um die Serben auf unserem Boden fassen zu können, was, wie aus Mitrowitza gemeldet wird, vollständig gelungen ist Der Einfall, der Montag erfolgte, endete mit einer vernichtenden Niederlage der Serben, die Tausende Verwundete, Tote und Gefangene hatten. Nur wenige erreichten wieder das serbische Ufer.

Budapest, 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Nach einer Meldung der "Hrwatska Kruna" aus Zara haben unsere Flieger in den letzten Tagen wiederholt auf Cetinje Bomben geworfen. Mit welchem Erfolg, ist bisher nicht bekannt.

Paris, 1. Oktober. (W. B.)
Der "Temps" meldet, daß Serbien die Jahresklasse 1915 unter die Fahne ruft.

 

Die Sperrung der Dardanellen

Konstantinopel, 1. Oktober. (Priv.-Tel.)
Die Botschafter der Ententemächte üben starke Druckmittel auf die Pforte aus, um diese zur Öffnung der Dardanellen zu bewegen; bisher erfolglos. Die englische und die französische Flotte, die sich gestern von den Dardanellen bis Tenedos zurückgezogen, haben sich heute noch weiter westlich entfernt.
Der "Tanin" schreibt: Vom heutigen Tage an gehören die Kapitulationen der Geschichte an. Andererseits können wir versichern, daß die Pforte beschlossen hat, den neuen Zustand in einem liberalen von Mäßigung und Entgegenkommen beseelten Geiste zu handhaben, um den Fremden in der Türkei den Übergang zu erleichtern.

 

Das Eingreifen der Afghanen

Konstantinopel, 1. Oktober. (W. B.)
Ein hiesiges Blatt gibt die Meldung des offiziellen afghanischen Organs "Aradjulah Barulafghan" wieder, nach welchem der Emir von Afghanistan eine Streitmacht von etwa 400000 Mann regulärer Truppen unter dem Oberbefehl seines Bruders Naer-Ullah Khan mit dem Auftrage entsandt habe, die Stadt Peschawar, den Schlüssel Indiens, zu besetzen, und eine andere aus 300000 Mann bestehende afghanische Streitmacht unter dem Befehl des Thronfolgers Narec Iere gegen Russland.
Die "Frankfurter Zeitung" schrieb dazu:
Die zur Stunde kaum zu übersehende Bedeutung dieser Nachricht liegt nicht in der unmittelbaren Bedrohung der russischen Besitzungen in Mittelasien und des britisch - indischen Reiches durch die Streitkräfte des Emirs, die mit einiger orientalischer Schätzung beziffert worden sein mögen. Das Emirat kann im Kriegsfall vermutlich kaum mehr als 200000 Mann ins Feld stellen. Aber der kluge Emir von Afghanistan, der Jahrzehnte lang als Puffer den diplomatischen Künsten von Rußland und England ausgesetzt war und von beiden Mächten reichliche Tribute zu gewinnen verstand, hat sicherlich den scheinbar unerhört kühnen Schritt, gleichzeitig gegen die beiden größten Mächte Asiens vorzugehen, nicht ohne genaue Kenntnis der Lage gewagt. Wenn er wirklich Peschawar besetzt hat, kann er von dort aus den mohammedanischen Norden Indiens in Flammen setzen, so daß ihm das Mogulenreich fast von selber zufiele. Rußland aber wäre für die Dauer des europäischen Krieges sicherlich nicht imstande, den Einbruch gewaltiger Scharen ins Turkestan zu verhindern, dessen mühsam durchgeführte "Beruhigung" mit einem Schlage vernichtet werden kann.

 

Die Belagerung von Tsingtau

Kopenhagen, 1. Oktober. (W. B.)
Der japanische Gesandte veröffentlicht ein Telegramm seiner Regierung, nach dem die Japaner am 26. September nachmittags die Deutschen in der vorgeschobenen hochgelegenen Stellung zwischen dem Flusse Paisha und Lizun angegriffen haben.

Frankfurt, 1. Oktober.
Der Wolffschen Meldung, daß die Japaner am 26. September nachmittags die Deutschen in der vorgeschobenen hochgelegenen Stellung zwischen dem Flusse Paisha und Lizun angegriffen haben, fügen wir folgende erläuternde Bemerkungen hinzu. Als natürliches Bollwerk legt sich in einem Radius von etwa 25 Kilometer das steile Felsengebirge Laoshan im Norden und Osten von Tsingtau um die Halbinsel herum, die das Schutzgebiet zwischen der Kiautschou-Bucht und dem offenen Meer bildet. Das Laoshangebirge wird an seinem nördlichen Hange von dem Flüßchen Paisha bespült, und am Grunde südlich des Gebirges liegt das Dorf Lizun. Aus der Wolffschen Meldung geht also hervor, daß die Japaner die Deutschen in Stellungen auf dem Laoshan angegriffen haben. Die schwer zugänglichen Pässe des Gebirges bieten eine gute Verteidigungsposition, deren Zweck es ist, den Anmarsch des Feindes so lange als möglich zu hindern, die jedoch bei der geringen Besatzung Tsingtaus und der großen Ausdehnung der Gebirgskette nicht auf die Dauer gehalten werden kann. Wenn diese Stellung von den Japanern formiert worden ist, dann werden die ernsten Stunden für Tsingtau beginnen, dessen Verteidigung dann auf die einem schweren Artilleriefeuer gegenüber nicht genügend starken Befestigungswerke beschränkt sein wird.

 

Frankreichs Befestigungen an der Ostgrenze

Vom Berichterstatter der "Frankfurter Zeitung" im Großen Hauptquartier

Wenn man die Karte Frankreichs mit Rücksicht auf die Anlage seiner Befestigungen studiert, so fällt naturgemäß sofort auf, mit welchem Eifer und Energie die Franzosen vor allem die unmittelbar der deutschen Grenze gegenüberliegenden Landesteile durch Anlage von Werken zu spicken bestrebt waren. Aus der ganzen Anordnung der französischen Befestigungen an der Ostgrenze lassen sich auch interessante Rückschlüsse darauf machen, wie sich die Franzosen die Entwicklung des Krieges gedacht haben. Die Grenze gegen Belgien ist nur sehr wenig befestigt. Die Anlage von Dünkirchen war zum Schutze des dortigen Hafens notwendig, erfolgte ursprünglich auch mit ausgesprochener Tendenz gegen England. Die Befestigungen von Lille waren veraltet und wurden daher kampflos von den Franzosen geräumt, und auch die Forts de Maulde, de Hines, de Burgies und Le Quesnay, welche die Verbindung mit Maubeuge darstellten, waren keine Werke, welche den neuesten Anforderungen des Befestigungskrieges entsprachen. Einen festeren Stützpunkt bot Maubeuge, doch sprach bei dem Widerstande dieser Festung vor allem auch die den Belagerern bedeutend überlegene Besatzung, sowie die sehr umfangreich und geschickt ausgebaute Zwischenstellung mit. Weiter südlich lag zur Deckung des Maasüberganges nur das veraltete Givet, während sich weiter südlich das Fort des Agvelles sowie die ebenfalls veraltete Festung Montmedy anschlossen.
Aus der Vernachlässigung der nordöstlichen französischen Befestigungen geht aber klar hervor, daß die französische Heeresleitung von vornherein mit einer Mitwirkung Belgiens auf französischer Seite gerechnet hat, indem man annahm, daß Antwerpen, Lüttich und Namur den deutschen Vorstoß durch Belgien so lange würden aushalten können, bis das französische Heer heran sei, um endgültig die Maaslinie festzuhalten. Lüttich und Namur sind im Gegensatz zu den Befestigungen der französischen Nordostfront auf das modernste ausgebaute und verstärkte Festungen, die nur die Überlegenheit unserer schweren Artillerie und der unvergleichliche Heldenmut unserer Truppen schon nach so kurzem Kampfe in unsere Hände lieferte. Durch die Wegnahme dieser beiden wichtigen Faktoren in dem Feldzugsplane der Franzosen war aber ein mächtiger Fehler in deren Berechnung gekommen, da die als Werke der zweiten Linie gedachten französischen Festungen Lille, Maubeuge, Montmedy usw. nicht imstande waren, den Vormarsch der deutschen Heere im Norden aufzuhalten. Als Meisterstück muß vor allem im strategischen Sinne die Wegnahme von Lüttich angesehen werden, weil durch diese das Zentrum der französisch-belgischen Stellung durchbrochen und der Maasübergang gewonnen wurde. Auch der Schlag gegen Namur erfolgte dann so blitzschnell, daß die Franzosen nicht mehr imstande waren, sich von ihrer Überraschung zu erholen und durch Hinwerfen großer Truppenmassen in Verbindung mit der Anlage einer starken Zwischenstellung, die bei Lüttich begangenen Fehler wieder gut zu machen.
Anders liegen die Verhältnisse im Südosten. Dort ist die deutsch-französische Grenze in ihrer gesamten Ausdehnung mit Werken von bedeutender Stärke gespickt, denen man überdies durch die Anlage von Vorstellungen und die Schaffung von Abschnitten noch erhöhte Widerstandskraft verliehen hat.
Die Hauptstützpunkte dieses ganzen Verteidigungssystems bilden die Festungen Verdun, Toul, Epinal und Belfort.
Da die ganze Verteidigungslinie sich in südöstlicher Richtung hinzieht, so wird dadurch auch die Flankierung eines deutschen in direkt westlicher Richtung erfolgenden Angriffes begünstigt und nötigt den Angreifer, sich nach links zu staffeln. Als besondere Vorposten dieses ganzen Verteidigungssystems sind die Festung Longwy, deren Einzelheiten ich bereits schilderte, sowie bei Blamont das bekannte Sperrfort Manonvillers vorgeschoben. Erst nach Wegnahme dieser beiden Punkte gelangt man dann an die eigentliche französische Hauptstellung heran, die durch die auf der Cote Lorraine ausgehobene und durch Abschnitte verstärkte Feldstellung eingeleitet wird. Man kann diese Stellung, die bereits im Frühjahr angelegt wurde, ruhig als eine permanente Befestigung bezeichnen, da ihre Anlage nicht einem momentanen Bedürfnis entsprach, sondern eben ein ständiges Glied in dem Befestigungsnetz an der Südostgrenze bildet. Die Wegnahme dieser Stellung wurde noch dadurch erschwert, daß Verdun für Flankenstöße ausgezeichnet lag und daß südlich auch Toul mit der nach Osten weit ausholenden Fortgruppe von Nancy einen sehr unangenehmen Ausgangspunkt für Offensivstöße bildete. Darum hat die deutsche Heeresleitung mit Recht sich entschlossen, im Zentrum den Maasübergang durch Niederkämpfung der Forts der Mittelgruppe und deren Wegnahme zu erzwingen, auf den beiden Flügeln aber dieses Kampfesabschnittes, wo die Franzosen bei Verdun und Toul starke Kräfte massiert hatten, sich zunächst nur auf die Defensive zu verlegen. Sobald der Durchbruch bei St. Mihiel unter Wegnahme des Forts du Camp des Romains erzielt und die anderen Werke der Mittelgruppe Fort de Troyon, Batterie des Paroches und Fort de Liouville artilleristisch niedergekämpft waren, war die Bedeutung der Sperrfortsstellung im wesentlichen erledigt.
Durch die Forts der Nancy-Gruppe wird auch der Moselübergang geschützt, doch dürfte diese Aufgabe nur als untergeordnet zu bezeichnen sein. Eher kann man glauben, daß sich die Franzosen in den Forts von Nancy einen Brückenkopf an der Mosel zu Vorstößen in östlicher Richtung haben schaffen wollen.
Zwischen Nancy und Epinal, das den Nordpunkt der französischen südlichen Befestigungsgruppe bildet, klafft eine Lücke, die nur durch die beiden an der Maas liegenden Forts de Pagny und de Bourlemont notdürftig geschlossen wird. Es ist nun eine Frage, ob man das eine Anzahl der von Straßburg heranführenden Straßen beherrschende Sperrfort von Manonvillers, bekanntlich das stärkste Sperrfort der Welt, für mächtig genug hielt, eine Offensive von Straßburg her zu unterbinden, oder ob man absichtlich diese Lücke ließ, um dann die in diese vorstoßenden deutschen Truppen von drei Seiten anzugreifen. Die Südlinie Epinal - Belfort deckt wiederum die Moselübergänge. Während jedoch im nördlichen Abschnitt die Forts mit Ausnahme der Batterie les Paroches über den zu deckenden Maasabschnitt vorgeschoben sind, hat man hier die sämtlichen Werke hinter die Mosel zurückgenommen, so daß also die Übergangsstellen im französischen Feuerbereich liegen. Den Kern des ganzen südlichen Verteidigungsabschnittes bildet die Festung Belfort, die ihrer ganzen Lage nach außerordentlich schwer zu nehmen ist und deren Stärke noch durch das große, verschanzte Lager erhöht wird.
Die Forts des Abschnittes Epinal - Belfort sind von Norden nach Süden folgende: Fort des Arches, Fort de Rupt, Fort de Chateau Lambert, Fort du Ballon de Servance. Zwischen dem Fort des Arches und Fort de Rupt liegt die Batterie de la Benille, ebenso sind bei Remiremont südlich Epinal, ferner bei Giromagny, dicht nördlich Belfort, Zwischenwerke angelegt worden.
Mit Belfort haben eigentlich die für einen Krieg mit Deutschland in Frage kommenden Befestigungen Frankreichs ihr Ende erreicht. Als Festungen der zweiten Linie für diesen Kriegsfall sind noch Langres und Dijon vorgesehen, die den Marne- und den Saone-Abschnitt nach Osten decken sollen, jedoch an Bedeutung bei weitem nicht an die Hauptwerke der ersten Linie heranreichen. Die südlich Belfort gelegenen Fort du Mont Bart und Fort du Lomont, mit ihren Zwischenstellungen bei Montbeliard und Port du Roide sind in erster Linie als gegen die Schweiz gerichtet anzusehen, ebenso die hier als Stützpunkt in zweiter Linie am Dails liegende Festung Besancon. Die Werke der beiden Südgruppen der ersten Linie, vor allem die drei Festungen Verdun, Toul und Belfort, sind Festungen ersten Ranges, die in jeder Hinsicht modern ausgebaut und ausgezeichnet armiert sind. In diesen Festungen sind auch große artilleristische Vorräte zur Armierung und Verstärkung der Zwischenstellungen bereits im Frieden angesammelt worden. Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß Frankreich an seiner Ostgrenze ausgezeichnet fortifikatorisch und artilleristisch ausgerüstet in den Kampf ging. Daß es uns Deutschen gelang, auch auf diesen Kampfplätzen Vorteile zu erringen, verdanken wir neben der vorzüglichen Kriegsvorbereitung unseres Generalstabes, die unter anderem in der überwältigenden Überlegenheit unserer Artillerie zum Ausdruck kommt, vor allem dem Geiste unserer Truppen.

 

Der 1. Weltkrieg im Oktober 1914

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 1
Nationaler Verlag, Berlin (1915)

2) "Frankfurter Zeitung" (1914)

 

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