Erdbeben in
Italien
Rom, 13.
Januar. (Priv. -Tel.) Heute morgen kurz vor 8 Uhr erfolgte hier ein
Erdstoß von solcher Heftigkeit, wie er keinem der lebenden Römer in Erinnerung
ist. Die Erschütterung dauerte etwa fünf Sekunden und verursachte in der Stadt
eine leichte Panik. Der bisher gemeldete Schaden ist unbedeutend
Rom, 13.
Januar. (Priv.-Tel ) Das Erdbeben wurde am stärksten in der Provinz Rom
verspürt, wo auch einige Menschen durch herabstürzende Decken umkamen, sodann in
den Abruzzen und in der Campagna und in den Marken. Der Süden und Sizilien
blieben offenbar verschont.
Rom, 13. Januar. (W. B.) Die
Erderschütterung, die in Rom wahrgenommen wurde, hat auch die Umgebung von Rom
heimgesucht. In Neapel nahm man gegen 8 Uhr früh ein gegen 20 Sekunden
andauerndes Erdbeben wahr. Die Bevölkerung war stark beunruhigt und lief auf die
Straße. Das Erdbeben wurde auch in Pozzuoli und Monte Rotondo verspürt. In Monte
Rotondo wurden verschiedene Häuser, so auch das Rathaus, beschädigt, zwei
Personen sollen umgekommen sein. Auch aus Caserta, Civitavechia, Grosseta und
aus Umbrien sind Meldungen über Erdstöße eingelaufen, die überall eine große
Panik hervorriefen.
Rom, 13. Januar. (W. B.) Das Erdbeben hat
namentlich in der Provinz Chieti erheblichen Schaden angerichtet. So wurden in
der Provinzhauptstadt zahlreiche Häuser beschädigt, darunter das Telegraphenamt.
In Serramonacesca wurden zwei Personen getötet und viele verwundet, zahlreiche
Häuser stürzten ein. In Lettomanoppello ist eine Person tot, mehrere sind
verletzt; zahlreiche Häuser stürzten ein oder erhielten Risse. In Mussellaro
wurde ein Mann getötet. In San Valentin ist ein Mann verunglückt, mehrere wurden
verletzt. Die Häuser in Soro wurden schwer beschädigt und sind teilweise
eingestürzt. Viele Personen liegen unter den Trümmern. Man befürchtet viele
Menschenopfer. Die Ortschaften in den Provinzen Perugia und Tarano erlitten
vielfach schweren Schaden. Aus den Ortschaften der Provinz Aquila werden etwa 40
Todesfälle und mehrere hundert Verletzungen gemeldet Der Präfekt hat Truppen und
Sanitätsmaterial nach Poggio Picenze, Sassa, Tornimparte Cagnano Amiterno,
Gagliano Alterno und Rojo gesandt.
Rom, 13. Januar. (W.
B.) "Giornale d´Italia" meldet, daß die Überlebenden des Erdbebens in
Avezzano 800 Personen betragen. Da die Bevölkerung Avezzanos 11000 beträgt,
seien über 10000 getötet worden. |