Der deutsche Heeresbericht:
Sieg
des Generalobersten v. Woyrsch an der Ilzanka - Kranostaw erstürmt
Großes
Hauptquartier, 18. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Ein französischer Angriff auf die Kirchhofshöhe von Souchez
wurde abgewiesen.
Im Argonner Walde wurde durch kleine Erfolge die gewonnene Linie noch
verbessert.
Auf den Höhen bei Les Eparges wird gekämpft.
In Lothringen schlugen unsere Truppen Vorstöße des Feindes
bei Embermenil (östlich von Lunéville) und in der Gegend von
Ban de Sapt zurück.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Teile der Armee des Generals v. Below schlugen eiligst herangeführte
Verstärkungen der Russen bei Alt-Auz, nahmen ihnen 3620 Gefangene,
6 Geschütze und 3 Maschinengewehre ab und verfolgen jetzt in östlicher
Richtung.
Weitere Teile der Armee stehen nordöstlich Kurschany im Kampf. Östlich
dieses Ortes wurde die vorderste feindliche Stellung im Sturm genommen.
Zwischen Pisa und Weichsel setzen die Russen ihren Rückzug fort.
Die Truppen der Generale v. Scholtz und v. Gallwitz folgen dicht auf.
Wo der Gegner in vorbereiteten Stellungen noch Widerstand leistete, wurde
er angegriffen und geworfen. So stürmten Reserve- und Landwehrtruppen
des Generals v. Scholtz die Orte Poremby, Wyk und Ploszczyce. Regimenter
der Armee des Generals von Gallwitz durchbrachen die stark ausgebaute
Stellung Mlodzianowo-Karniewo. Die Zahl der Gefangenen mehrt sich erheblich,
weitere 4 Geschütze wurden erbeutet.
Auch nördlich der Pilica bis zur Weichsel haben die Russen rückgängige
Bewegungen angetreten. Unsere nachdrängenden Truppen machten bei
kurzen Verfolgungskämpfen 620 Gefangene.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Offensive der Armee des Generalobersten v. Woyrsch führte
zum Erfolg: Unter heftigem feindlichen Feuer überwanden unsere Truppen
am Vormittag des 17. Juli an einer schmalen Stelle das Drahthindernis
vor der mit allen Mitteln ausgebauten feindlichen Hauptstellung und stürmten,
durch diese Lücke vorbrechend, die feindlichen Gräben in einer
Ausdehnung von 2000 Metern. Im Laufe des Tages wurde die Durchbruchsstelle
im zähen Nahkampf erweitert und tief in die feindliche Stellung vorgestoßen.
Am Abend war der Feind - das Moskauer Grenadierkorps - von unseren Landwehr-
und Reservetruppen geschlagen; er trat in der Nacht den Rückzug hinter
den Ilzankaabschnitt (südlich von Zwolen) an. Dabei erlitt er schwere
Verluste; 2000 Mann wurden gefangen genommen, 5 Maschinengewehre erbeutet.
Zwischen oberer Weichsel und dem Bugabschnitt dauern die Kämpfe unter
Führung des Generalfeldmarschalls v. Mackensen an. Die Russen wurden
durch deutsche Truppen von den Höhen zwischen Pilaczkowice (südlich
von Plaski) und Krasnostaw hinuntergeworfen; beide Orte sind gestürmt;
ein frisch in den Kampf geworfenes sibirisches Armeekorps konnte die Niederlage
nicht abwenden; es wurde geschlagen. Wir machten mehrere tausend Gefangene.
Oberste Heeresleitung.
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