Der
türkische Heeresbericht:
Konstantinopel,
7. August.
Am rechten Flügel verfolgen wir den Feind überall. Er wurde
aus dem Becken Muradtschei verjagt und zog sich, zum Teil vollständig
zersprengt, nördlich von Karakilissa und nordwestlich von Alaschkerd
zurück. Unsere Truppen vertrieben bei der Verfolgung am 4. August
leicht die Reste des Feindes, der sich von Alaschkerd zurückzog und
in vorteilhafter Stellung zwischen den Ortschaften Ringhen und Ridghan
Widerstand versuchte. Wir wiesen alle Scheinangriffe, welche die Russen
von Zeit zu Zeit gegen unsere Hauptfront versuchten, um die Flucht ihres
linken Flügels zu decken, zurück und brachten ihnen beträchtliche
Verluste bei. In der Umgebung von Olti machten wir an der Grenze am 3.
August eine Anzahl von Gefangenen, unter denen sich ein Hauptmann befindet.
Bei Sed ul Bahr fand am Abend des 4. August und am 5. August ein ungewöhnlich
heftiger Artillerie- und Infanteriekampf statt. Ein Kreuzer und Torpedoboote
sowie die Landbatterien des Feindes schleuderten ohne Erfolge 400 Granaten
gegen die Umgebung von Altschitepe und Sighindere. Unsere Artillerie antwortete
und verursachte einen Brand, der eine Stunde dauerte. In der Umgebung
des Landungsplatzes von Teke Burun traf unsere Artillerie dreimal ein
feindliches Kanonenboot, welches die Küste bei Beschike beobachtete;
das Kanonenboot, welches eine Schlagseite erhalten hatte, wurde nach Tenedos
geschleppt. Eine leichte feindliche Flotte beschoß am 3. August
während 1½ Stunden die offene Ortschaft Kuchhada am Agäischen
Meer, zerstörte einige Häuser und tötete zwei Personen.
An der Front im Kaukasus setzen wir die Verfolgung des Feindes auf dem
rechten Flügel
wirksam fort. Der Feind verläßt seine Stellungen bei Alaschkerd
und zieht sich nach Kössedagh und weiter westlich zurück. An
den Dardanellen hat unsere Artillerie am 6. August auf einem Transportschiff
des Feindes, das von Torpedobooten beschützt wurde, einen Brand verursacht
und vor Ari Burun eine beladene Galeere versenkt. Die Transportschiffe
entfernten sich darauf nach Norden. In der Gegend von Ari Burun entriß
unser linker Flügel dem Feinde durch plötzlichen Überfall
einen Graben, ohne ihm Zeit zu lassen, seine Kraft zu sammeln oder Verstärkungen
heranzuführen. Der Feind flüchtete und ließ über
300 Tote zurück.
Am Nachmittag näherte sich der Feind nach langer und heftiger Artillerievorbereitung
vom Lande und von der See her in wiederholten Angriffen einem Graben auf
unserem linken Flügel und drang in einen Teil davon ein. Gegen Abend
nahmen wir einen großen Teil wieder und hinderten durch unser Feuer
den Feind daran, sich auch nur in dem kleinen Teil, den er besetzt hielt,
eine gedeckte Stellung zu schaffen. Am selben Tage warfen wir bei Sed
ul Bahr den Feind unter großen Verlusten zurück, der nach langer
Vorbereitung durch Artillerie- und Infanteriefeuer unsere Gräben
auf dem rechten Flügel südlich von Sighindere angegriffen hatte.
Ebenso wiesen wir einen zweiten vergeblichen Angriff des Feindes ab. Ein
Teil unserer vordersten Gräben lag eine Zeitlang zwischen unserer
und der feindlichen Linie. Schließlich nahmen wir am Abend alle
Stellungen durch endgültige heftige Angriffe wieder und rieben die
Reste der feindlichen Abteilungen, die diese Gräben zu halten versuchten,
völlig auf.
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