Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Festung Belgrad unter Feuer
Wien,
20. September.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Unsere Stellungen im Raume östlich von Luck wurden gestern wiederholt
von starken russischen Kräften angegriffen. Unsere Truppen. unter
ihnen Egerländer und westböhmische Landwehr, schlugen den Feind
überall, an vielen Punkten im Kampf Mann gegen Mann, zurück.
Auch gegen unsere Ikwafront führten die Russen im Abschnitte bei
Krzemieniec starke Kolonnen zum Angriff vor. An einzelnen Stellen gelang
es dem Feind, das Westufer der Ikwa zu gewinnen, aber unsere herbeieilenden
Reserven warfen ihn überall zurück. Der Feind erlitt besonders
durch unser Artilleriefeuer große Verluste. Die bis gestern abend
eingebrachten Gefangenen zählen über 1000. Das Infanterieregiment
von Hindenburg Nr. 69 hat neuerlich Proben seiner Kampftüchtigkeit
abgelegt.
In Ostgalizien herrschte Ruhe; die Lage ist dort unverändert. Die
in Litauen kämpfenden k. und k. Streitkräfte haben das Ostufer
der Luchozwa gewonnen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Tiroler Grenzgebiet versuchten sich die Italiener stellenweise
in fruchtlosen Hochgebirgsunternehmungen, namentlich im Adamello- und
Dolomitengebiete. An der Kärntner Front ist die Lage unverändert.
Im Flitscher Becken gingen die Reste der feindlichen Angriffstruppen aus
unserm näheren Schußbereiche in ihre alten Stellungen zurück.
Einer unserer Flieger belegte den Bahnhof und das Lager von Arsiero mit
Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Österreichisch-ungarische und deutsche Batterien haben gestern
die serbischen Stellungen am Südufer der Save und der Donau beschossen;
auch die Festung Belgrad stand unter unserem Feuer. In der Nähe der
Drinamündung wurden von unseren Truppen serbische vorgeschobene Abteilungen
überfallen und aufgerieben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
|