Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Der
vergebliche Ansturm der Italiener
Wien,
30. September.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die Lage in Ostgalizien, an der Ikwa und an der Putilowka ist unverändert.
Im Sumpfland des Korminbaches erstürmten österreichisch-ungarische
und deutsche Truppen mehrere Stützpunkte, wobei 4 russische Offiziere
und 1000 Mann in Gefangenschaft fielen. Zwei feindliche Flieger wurden
herabgeschossen. Die k. und k. Streitkräfte in Litauen wiesen russische
Angriffe ab. Die Kämpfe führten stellenweise zum Handgemenge.
Der Gegner erlitt große Verluste.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Tiroler Westfront wurde in der vergangenen Nacht im Adamellogebiet
gekämpft. Ein Angriffsversuch des Feindes auf den Paß westlich
der Cima Presena wurde durch unsere Artillerie abgewiesen. Auch bei der
Mandronhütte mußten die Italiener nach mehrstündigem Gefecht
zurückgehen. Auf der Hochfläche von Vielgereuth griffen sie
gleichfalls nachts unsere Stellungen zweimal vergebens an. Ebenso scheiterten
an der Kärntner Front nächtliche Angriffe auf unsere befestigten
Linien westlich des Bombaschgrabens (bei Pontafel). Die Kämpfe bei
und nördlich von Tolmein dauern fort. Vor dem Mrzli Vrh wich der
Feind in seine alten Stellungen zurück; gegen Dolje griff er wiederholt
an, wurde aber stets abgewiesen. Heute früh begann das italienische
Artilleriefeuer gegen den Raum von Tolmein, das schon gestern sehr lebhaft
war, von neuem.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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