Der Weltkrieg am 28. Januar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

63 Flugzeuge seit 1. Oktober erbeutet 

(Deutschlands Überlegenheit im Luftkampf)

Großes Hauptquartier, 28. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In dem Frontabschnitt von Neuville wurden Handgranatenangriffe der Franzosen unter großen Verlusten für sie abgeschlagen. Einer unserer Sprengtrichter ist in der Hand des Feindes geblieben. Die Beute vom 26. Januar hat sich um 4 Maschinengewehre und 2 Schleudermaschinen erhöht.
Vielfache Beschießung von Ortschaften hinter unserer Front durch die Franzosen beantworteten wir mit Feuer auf Reims.
Bei der Höhe 285 nordöstlich von La Chalade besetzten unsere Truppen nach Kampf einen vom Feinde gesprengten Trichter.
Über einen nächtlichen feindlichen Luftangriff auf die offene Stadt Freiburg liegen abschließende Meldungen noch nicht vor.
Im englischen Unterhause sind über die Ergebnisse der Luftgefechte Angaben gemacht worden, die am besten mit der folgenden Zusammenstellung unserer und der feindlichen Verluste an Flugzeugen beantwortet werden. Seit unserer Veröffentlichung vom 6. Oktober 1915, also in dem Zeitraum seit dem 1. Oktober 1915, sind an deutschen Flugzeugen an der Westfront verloren gegangen: Im Luftkampf 7, durch Abschuß von der Erde 8, vermißt 1, im ganzen 16. Unsere westlichen Gegner verloren in dieser Zeit: Im Luftkampf 41, durch Abschuß von der Erde 11, durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 11, im ganzen 63. Es handelt sich dabei nur um die von uns mit Sicherheit festzustellenden Zahlen der in unsere Hand gefallenen feindlichen Flugzeuge.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Beiderseits von Widsy (südlich von Dünaburg) sowie zwischen Stochod und Styr fanden kleinere Gefechte statt, bei denen wir Gefangene machten und Material erbeuteten.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Eroberung einer russischen Stellung bei Topouroutz

Wien, 28. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Bei Toporoutz an der beßarabischen Grenze überfielen heute früh Abteilungen des mittelgalizischen Infanterieregiments Nr. 10 eine russische Vorfeldstellung, eroberten sie im Handgemenge, warfen die russischen Gräben zu und führten einen großen Teil der Besatzung als Gefangene ab.
Sonst nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Von den gewöhnlichen Artilleriekämpfen und kleineren Unternehmungen abgesehen, verlief der gestrige Tag ohne Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unsere Truppen haben nun auch die Gegend von Gusinje besetzt und stießen auch hier nirgends auf Widerstand. Die Entwaffnung des montenegrinischen Heeres nähert sich ihrem Abschluß.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 28. Januar.
An der Kaukasusfront griff das Zentrum des Feindes unsere Vorpostenstellungen an, wurde aber mit Erfolg zurückgeschlagen und ließ einige Gefangene in unserer Hand.
An der Dardanellenfront trafen drei von unseren Flugzeugen am 27. Januar auf einen Monitor geworfene Bomben, der erfolglos in Richtung auf Akbach feuerte, die hintere Brücke des Schiffes und riefen eine Feuersbrunst hervor. Der in Flammen stehende Monitor konnte sich mit Mühe in die Bai von Kephalos auf der Insel Imbros flüchten. Unsere Flugzeuge verfolgten ein feindliches Kriegsschiff und drei feindliche Torpedobootszerstörer, die dem Monitor zu Hilfe gekommen waren. Sie trafen dabei einmal einen Torpedobootszerstörer. Eins unserer Flugzeuge warf mehrere Bomben auf einen großen feindlichen Transport in der Bai von Kephalos.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1916

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

© 2005 stahlgewitter.com