Der Weltkrieg am 30. Januar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der deutsche Erfolg südlich der Somme

Großes Hauptquartier, 30. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
An und südlich der Straße Vimy-Neuville dauerten die Kämpfe um den Besitz der von uns genommenen Stellung an. Ein französischer Angriff wurde abgeschlagen. Die südlich der Somme eroberte Stellung hat eine Ausdehnung von 3500 Meter und eine Tiefe von 1000 Meter. Im ganzen sind dort 17 Offiziere, 1270 Mann, darunter einige Engländer, in unsere Hand gefallen. Die Franzosen versuchten nur einen schwachen Gegenangriff, der leicht abgewiesen wurde.
In der Champagne kam es zeitweise zu lebhaften Artilleriekämpfen.
Auf der übrigen Front wurde die Feuertätigkeit durch unsichtiges Wetter beeinträchtigt. Gegen Abend eröffneten bei klarer Sicht die Franzosen lebhaftes Feuer gegen unsere Front östlich von Pont à Mousson. Das Vorgehen feindlicher Infanterieabteilungen wurde vereitelt.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Vergebliche russische Angriffe bei Uscieszko

Wien, 30. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Der Gegner wiederholte gestern tagsüber seine Angriffe gegen die Brückenschanze nordwestlich von Uscieszko. Alle Versuche, sich ihrer zu bemächtigen, scheiterten an der Tapferkeit der Verteidiger. Fast an allen Teilen der Nordostfront trat die russische Artillerie zeitweilig stark in Tätigkeit; auch schweres Geschütz wirkte an verschiedenen Stellen mit.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
In Montenegro ist Ruhe. In San Giovanni di Medua wurden 2 Geschütze, sehr viel Artilleriemunition und beträchtliche Vorräte an Kaffee und Brotfrucht erbeutet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 30. Januar.
An der Dardanellenfront hat ein Kreuzer am 28. Januar 20 Granaten auf die Umgebung von Sed ül Bahr geschleudert und sich darauf zurückgezogen.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1916  

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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