Der Weltkrieg am 16. Februar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Englische Angriffe bei Ypern abgeschlagen

Großes Hauptquartier, 16. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Engländer griffen gestern abend dreimal vergebens die von uns eroberte Stellung südöstlich von Ypern an. Ihr Gefangenenverlust beträgt im ganzen rund 100 Mann.
In der Champagne wiederholten die Franzosen den Versuch , ihre Stellungen nordwestlich von Tahure zurückzugewinnen, mit dem gleichen Mißerfolge wie am vorhergehenden Tage.
Allgemein beeinträchtigte stürmisches Regenwetter die Kampftätigkeit.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Schneetreiben auf der ganzen Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Artilleriekämpfe an der italienischen Front

Wien, 16. Februar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Artilleriekämpfe an der küstenländischen und dem anschließenden Teil der Kärntner Front dauern fort. Im Abschnitte von Doberdo kam es auch zu Minenwerfer- und Handgranatenkämpfen. Am Javoreck wurde eine italienische Feldwache zum achten Male ausgehoben. Das Vorfeld unserer neuen Stellung im Rombongebiete ist mit Feindesleichen bedeckt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Die schweren Kämpfe im Kaukasus

Konstantinopel, 16. Februar.
An der Irakfront überflog eines unserer Flugzeuge die feindliche Artilleriestellung bei Kut el Amara und warf dort mit Erfolg 12 Bomben ab, die sehr große Wirkung hatten. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Batiha westlich Korna ließ der Feind auf seinen Rückzugsstraßen eine große Zahl von Toten. Die Verluste, die der Feind in der genannten Schlacht erlitten hat, belaufen sich, soweit sie bisher festgestellt sind, auf 2000 Mann und 300 Tiere.
An der Kaukasusfront verlor der Feind bei den heftigen Stellungskämpfen, die trotz des kalten Wetters und des Schnees in den letzten drei Tagen stattfanden, 5000 Tote und 60 Mann an Gefangenen.
An der Dardanellenfront feuerte am 13. Februar ein Kreuzer, ein Monitor und ein Torpedoboot des Feindes 20 Granaten erfolglos gegen Tekke Burun. Infolge des Gegenfeuers unserer Küstenbatterien wurden sie gezwungen, sich zu ent-fernen. - Bei Aden in den Wäldern zwischen Scheikh Osman und Elu-Aile wurde eine Aufklärungsabteilung des Feindes in einen Hinterhalt gelockt und fast vollständig aufgerieben. Die Überbleibenden flüchteten sich in Richtung Scheikh Osman unter Zurücklassung ihrer gesamten Bagage.

  

Der 1. Weltkrieg im Februar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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