Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Sieg
der k. u. k. Truppen in Südtirol
2565
Italiener gefangen
Wien, 16. Mai.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und
südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Artilleriekämpfe dehnten sich gestern auf die ganze Front aus und
steigerten sich vielfach zu großer Heftigkeit.
Im Abschnitt der Hochfläche von Doberdo drang das bewährte Egerer
Landsturmregiment in die feindlichen Gräben östlich von Monfalcone ein, nahm 5
Offiziere und 150 Mann verschiedener italienischer Kavallerieregimenter gefangen
und erbeutete ein Maschinengewehr. Unsere vorgestern gewonnene Stellung westlich
von San Martino wurde trotz aller Anstrengungen des Gegners, sie
zurückzuerobern, behauptet und befestigt. Hier fielen 3 Offiziere, 140 Mann,
ein Maschinengewehr und viel sonstiges Kriegsmaterial in die Hände unserer
Truppen. Heute früh warfen feindliche Flieger auf Kostanjevica und auf mehrere
deutlich gekennzeichnete Sanitätsanstalten Bomben ab, ohne Schaden anzurichten.
Am Görzer Brückenkopf, bei Plawa und im Tolmeiner Abschnitt hielt unsere
Artillerie die Deckungen des Gegners unter kräftigem Feuer. Verschiedene
Infanterieunternehmungen an dieser Front brachten einen Offizier und 116 Mann
als Gefangene ein. An der Kärntner Front entspannen sich bei guter Sicht
gleichfalls lebhafte Geschützkämpfe und bei Pontebba auch Infanteriegefechte
unserer Truppen mit Bersaglieriabteilungen. In den Dolomiten wurden mehrere
italienische Angriffe auf unsere Stellungen im Col di Lana- und Tresassi-Gebiet
abgewiesen.
In Südtirol nahmen unsere Truppen, unterstützt durch überwältigende
Artilleriewirkung , die ersten feindlichen Stellungen auf dem Armenterrarücken
(südlich des Suganer Tales), auf der Hochfläche von Vielgereuth nördlich des
Terragnolotales und südlich von Rovreit (Rovereto). In diesen Kämpfen wurden
65 Offiziere, darunter ein Oberst, und über 2500 Mann gefangengenommen und 11
Maschinengewehre und 7 Geschütze erbeutet. Ein feindliches Flugzeug wurde
abgeschossen.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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