Der Weltkrieg am 9. Juni 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Westfront 1. Weltkrieg: Aus dem eroberten Fort Vaux bei Verdun
Aus dem eroberten Fort Vaux bei Verdun

Der deutsche Heeresbericht:

Französische Gegenstöße bei Vaux abgewiesen

Großes Hauptquartier, 9. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Unsere Artillerie brachte bei Lihons (südwestlich von Peronne) feindliche Munitionslager zur Entzündung; sie beschoß feindliche Lager und Truppentransporte am Bahnhof Suippes (in der Champagne) und hatte auf dem westlichen Maasufer sichtlich gute Erfolge gegen französische Batterien sowie gegen Infanterie und Lastkraftwagenkolonnen. 
Rechts der Maas schreitet der Kampf für uns günstig fort. Feindliche, mit starken Kräften geführte Gegenangriffe am Gehölz von Thiaumont und zwischen Chapitrewald und der Feste Vaux brachen ausnahmslos unter schwerer feindlicher Einbuße zusammen. 
In den Vogesen östlich von St. Die gelang es, durch Minensprengungen ausgedehnte Teile der feindlichen Gräben zu zerstören.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Bei den deutschen Truppen keine Veränderung.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Angriff auf ein Panzerwerk von Primolano

Wien, 9. Juni. 
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz: 
Die Kämpfe im Nordosten waren gestern weniger heftig. Bei Kolki, nördlich von Nowo Alexiniec, nordwestlich von Tarnopol und am Dnjestr wurden russische Angriffe unter schweren feindlichen Verlusten abgeschlagen. An der beßarabischen Grenze herrschte Ruhe.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Auf der Hochfläche von Asiago eroberten unsere Truppen den Monte Sisemol und nördlich des Monte Meletta den von Alpini stark besetzten Monte Castelgomberto. Unsere schweren Mörser haben das Feuer gegen den Monte Lisser, das westliche Panzerwerk des befestigten Raumes von Primolano, eröffnet. Die Zahl der gefangenen Italiener hat sich um 28 Offiziere und 550 Mann, unsere Beute um 5 Maschinengewehre erhöht. Unsere Marineflieger belegten die Bahnanlagen von Portogruaro. Latisana, Pallazuolo, den Innenhafen von Grado und eine feindliche Seeflugzeugstation ausgiebig mit Bomben. Unsere Landflieger warfen auf die Bahnhöfe von Schio und Piovene Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 9. Juni. 
An der Irakfront keine wesentliche Veränderung. 
An der Kaukasusfront fiel auf dem rechten Flügel nichts vor, im Zentrum Feuergefecht der Infanterie. Auf dem linken Flügel machte eine unserer Abteilungen einen heftigen Feuerüberfall auf schanzende feindliche Truppen, vertrieb sie aus ihrer Stellung und besetzte diese. 
An der Kaukasusfront fanden gestern keine wichtigen Unternehmungen statt, abgesehen von unbedeutenden Patrouillen- und Vorpostengefechten auf einigen Abschnitten der Front. Am linken Flügel wurde ein überraschender Angriff, den der Feind mit schwachen Kräften unternommen hatte, mit Verlusten für den Feind abgeschlagen. 
Wir verjagten aus dem Gebiet der Meerengen zwei feindliche Flugzeuge, die über Sed ül Bahr und Kum Kale flogen. Ein Patrouillenboot des Feindes, welches versuchte, sich Kuch Ada zu nähern, wurde von zwei unserer Artilleriegeschosse getroffen und mußte sich auf die hohe See zurückziehen, nachdem es einen Erwiderungsschuß abgefeuert hatte. 
An der Front bei Aden wurden zwei feindliche Flugzeuge durch unser Feuer beschädigt und abgeschossen.

 

Die U-Boot-Beute im Mai 1916

Berlin, 9. Juni. 
Im Monat Mai wurden durch deutsche und österreichisch-ungarische Unterseeboote und durch Minen 56 Schiffe des Vierverbandes mit einem Bruttogehalt von 118500 Registertonnen versenkt. 

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

 

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