Der deutsche Heeresbericht:
Starke
feindliche Angriffe im Westen und Osten abgeschlagen - Das Ergebnis
der Luftkämpfe im Juli
Großes
Hauptquartier, 9. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die gestern berichteten Angriffe der Engländer und Franzosen
nördlich der Somme gegen die ganze Front vom Foureauxwalde bis zur
Somme sind gebrochen. Die Engländer ließen 10 Offiziere, 374 Mann
an unverwundeten Gefangenen in unserer Hand und büßten 6
Maschinengewehre ein; sie hatten schwere blutige Verluste. Ebenso
scheiterte ein heute nacht aus der Linie Ovillers-Bazentin-le-Petit
vorgetragener starker englischer Angriff.
Rechts der Maas griffen erhebliche französische Kräfte mehrmals im
Thiaumont- und Fleuryabschnitt, im Chapitre- und Bergwald an. Mit
schwersten Verlusten mußte der Gegner unserem Feuer und an
verschiedenen Stellen unseren Bajonetten weichen. Die Zahl der in
unsere Hand gefallenen Gefangenen ist auf rund 350 Mann
gestiegen.
Ergebnis der Luftkämpfe im Juli: Deutscher Verlust: im Luftkampf 17
Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 1 Flugzeug, vermißt 1
Flugzeug, im ganzen 19 Flugzeuge. -Französischer und englischer
Verlust: im Luftkampf 59 Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 15
Flugzeuge, durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 6
Flugzeuge, bei Landungen zwecks Aussetzens von Spionen 1 Flugzeug,
im ganzen 81 Flugzeuge, von denen 48 in unserem Besitz sind.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
An der Nordspitze von Kurland fügten wir heute früh durch unser
Feuer einer größeren Zahl feindlicher Torpedoboote, Dampfer und
Segler schweren Schaden zu und vertrieben sie dadurch. Russische
Übergangsversuche östlich von Friedrichstadt wurden vereitelt,
stärkere Patrouillen zwischen Wiszniew- und Naroczsee abgewiesen.
An der Serwetsch- und Schtscharafront verschärfte sich der
Artilleriekampf; feindliche Angriffe in der Gegend von Skrobowa sind
gescheitert. Mit sehr starken Kräften nahmen die Russen ihre
Angriffe am Stochod wieder auf. Zu vielen Malen sind ihre
Angriffswellen südlich von Stobychwa, im Stochodbogen östlich von
Kowel und nördlich von Kisielin im Artillerie-, Infanterie- und
Maschinengewehrfeuer wieder zurückgeflutet. In schwerem Nahkampf
mit dem an Zahl weit überlegenen Feinde blieben unsere Truppen bei
Kuchary und Porskaja Wolka (nordöstlich der Bahn Kowel-Luck)
Sieger. Die Kämpfe westlich von Luck sind zu unseren Gunsten
entschieden. Durch entschlossenen Gegenangriff
österreichisch-ungarischer Truppen sind verlorene Teile der
Stellung östlich von Szelwow restlos wiedergewonnen; 350 Gefangene
sind eingebracht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.
Front des
Feldmarschalleutnants Erzherzogs Carl:
Die Zahl der südlich von Zalocze gemachten Gefangenen ist auf 12
Offiziere, 966 Mann gestiegen. Südlich des Dnjestr sind die
verbündeten Truppen über die Linie Nizniow-Tysmienica-Ottynia
zurückgenommen.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Keine wesentlichen Ereignisse.
Oberste Heeresleitung. 1)
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