Der
bulgarische Heeresbericht:
Siegreicher
bulgarischer Vormarsch auf beiden Flügeln
Kastoria
von den Bulgaren besetz - Die Engländer auf Orfano zurückgeworfen
Sofia,
24. August.
Der Generalstab meldet vom 23. August:
Auf dem rechten Flügel haben die auf Lerin vordringenden
Truppen gestern die Stadt Kastoria besetzt. Die hauptsächlich einem
Freiwilligenregiment angehörenden, geschlagenen Serben zogen sich
nach Süden zurück. Die in Richtung Lerin, Banica, Gornitschewo und
Ostrovosee operierenden Truppen rückten, nachdem sie am 21. August
eine starkbefestigte Stellung des Feindes auf dem Kamm des
Malka-Nidzeberges erobert hatten, am 22. August vor und griffen die
serbische Donau- und die serbische Vardardivision in ihren neuen
Stellungen Kloster des heiligen Spiridion-Höhe 207-Tscheganska
Planina an. Bisher haben wir 7 Offiziere und 200 Mann
gefangengenommen. Wir erbeuteten fünf ganz neue französische
Schnellfeuergeschütze, die vollkommen unbeschädigt waren, mit
ihren Lafetten und ihren Pferden, 9 Munitionswagen, 6
Maschinengewehre, einen Bombenwerfer, viele Gewehre Muster 1916 und
15 Waggons rollendes Material. Der Kampf geht weiter. Wir haben uns
endgültig auf der Höhe Dzemaat Jeri nördlich des Ostrovosees und
im Moglenicatale festgesetzt. Bedeutende Kräfte der
Schumadiadivision griffen den Abschnitt Ukuruz-Kowil an. Alle
Angriffe wurden unter großen Verlusten für die Serben
abgeschlagen.
Im Vardartale verlief der Tag im allgemeinen ruhig. Tätigkeit der
beiderseitigen Artillerien. Nur an der Front südwestlich des
Dojransees suchte der Feind gegen 10 Uhr abends unsere vorgeschobene
Stellung anzugreifen. Er wurde aber abgeschlagen. Ergänzende
Mitteilungen und Gefangenaussagen ergeben, daß das 176.
französische Regiment, das an dem Kampf am 21. August teilnahm, 50
vom Hundert seines Bestandes verloren hat. 250 Leichen wurden auf
dem Schlachtfelde gefunden, ebenso viele militärische Gegenstände.
-Auf dem linken Flügel säuberten wir im Tale der Struma das linke
Ufer des Flusses vollkommen vom Feinde. Die Zahl der gestern von uns
begrabenen Feindesleichen übersteigt 500. Zahlreiche Tote und eine
große Menge von militärischen Gegenständen, die das Schlachtfeld
bedecken, bezeugen die vollkommene Niederlage der Brigade Brotier.
Bei ihrem Vormarsch südlich von Drama begegneten vorgeschobene
Abteilungen unserer Truppen einer englischen Schwadron, die von
einer Radfahrerkompagnie begleitet war. Nach einem kurzen
Feuerwechsel zogen sich die Engländer in der Richtung auf Orfano
zurück, nachdem sie vorher zwei Brücken über den Angistafluß
zerstört hatten. Wir besetzten den Bahnhof von Angista.
Gegenwärtig befindet sich die Eisenbahnstrecke Oktschilar - Buk -
Drama - Angista - Seres -Demir Hissar in unseren Händen.
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