Der Weltkrieg am 14. September 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHTTÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Kawalla von den Bulgaren besetzt

Großes Hauptquartier, 14. September. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern:
In der Schlacht an der Somme beiderseitiger Artilleriekampf von größter Heftigkeit. Wiederholte starke feindliche Angriffe zwischen Ginchy und der Somme und an mehreren Stellen südlich des Flusses sind blutig zurückgeschlagen. Bei Gegenstößen ist teilweise Gelände gewonnen; es wurden Gefangene und Beute eingebracht. 
Front des Deutschen Kronprinzen: 
Rechts der Maas entspannen sich unter zeitweise sehr lebhafter Feuertätigkeit im Abschnitt Thiaumont-Chapitrewald Infanteriegefechte westlich der Souvilleschlucht. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
In den Karpathen ist ein russischer Sturmversuch auf den Capul mißlungen. Westlich des Capul wird noch gekämpft. 
In Siebenbürgen keine Ereignisse von Bedeutung.
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
In der Dobrudscha sind die deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen unter erfolgreichen Kämpfen im weiteren Vordringen.
Mazedonische Front: 
Erhöhte Gefechtstätigkeit beiderseits des Ostrowosees, an der Moglenafront und östlich des Vardar. Nördlich der Ceganska Planina sowie am Pakuruz und Kovil wurden wiederholt stärkere feindliche Angriffe abgeschlagen. Kawala ist von bulgarischen Truppen besetzt.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Russische Angriffe in den Karpathen abgewiesen

Wien, 14. September. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front gegen Rumänien: 
Mehrere feindliche Angriffe westlich und östlich von Nagy Szeben wurden abgewiesen. An den übrigen Frontteilen keine Ereignisse.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
In den Karpathen wird abermals heftig gekämpft. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung die sich zum Trommelfeuer steigerte, stürmte der Feind gegen unsere Stellungen auf dem Smotrec, der Ludowa und dem Capul und wurde blutigst abgewiesen. Im Cibotal ist der Kampf noch im Gange. 
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Das feindliche Geschützfeuer gegen die Karsthochfläche gewann zusehends an Stärke. In Tirol setzten unsere Truppen die Säuberung des Foramegebiets fort, nahmen bei Eroberung einer Höhenstellung 44 Alpini, darunter 2 Offiziere, gefangen und erbeuteten ein Maschinengewehr, sowie namhafte Vorräte. Unsere Stellungen auf dem Fassanakamm stehen unter anhaltendem Artilleriefeuer.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See:
Am 13. September nachmittags hat ein feindliches Flugzeuggeschwader, bestehend aus achtzehn Capronis, unter Bedeckung von drei Abwehrflugzeugen, einen Angriff gegen Triest unternommen. Zur Unterstützung hielten sich im Golf sechs feindliche Torpedoboote und zwei Motorboote auf. Es wurden zahlreiche Bomben abgeworfen, jedoch nur sehr geringfügiger Sachschaden und gar kein militärischer angerichtet; soweit bekannt, wurde ein Mann leicht verletzt. Linienschiffsleutnant Banfield zwang im Luftkampf ein feindliches Abwehrflugzeug zum Niedergehen und Rückzug hinter die feindlichen Linien. Eigene Flugzeuge und Abwehrbatterien erzielten Treffer auf feindlichen Torpedobooten Zu gleicher Zeit erschien ein feindliches Flugzeuggeschwader über Parenzo und warf zirca zwanzig Bomben ab. Außer der Zerstörung einer Feldhütte wurde kein Sachschaden angerichtet. 

 Flottenkommando. 1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Kämpfe im Irak

Konstantinopel, 14. September. 
Amtlicher Bericht vom 13. September: 
An der Irakfront griffen die Engländer in der Umgebung von Nassirieh am 9. September unsere Front mit einer etwa 5000 Mann starken Truppenmacht und verschiedenen Geschützen und Maschinengewehren an, werden aber zurückgeworfen und verfolgt, wobei sie schwere Verluste erlitten.

 

Der 1. Weltkrieg im September 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

 

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