Der deutsche Heeresbericht:
Verfolgung
der geschlagenen russisch-rumänischen Dobrudscha-Truppen -
Das große Ringen an der Somme
Großes Hauptquartier,
16. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg:
Wie mehrfach in den vorhergehenden Tagen, wurde auch gestern Westende
von See her ergebnislos beschossen. Im Ypernbogen und auf dem nördlichen
Teile der Front der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht entfaltete der Gegner
lebhafte Feuer- und Patrouillentätigkeit.
Die Schlacht an der Somme war besonders gestern heftig. Ein starker Stoß
von etwa 20 englisch-französischen Divisionen richtete sich nach höchster
Feuersteigerung gegen die Front zwischen der Ancre und der Somme. Nach
heißem Ringen wurden wir durch die Dörfer Courcelette, Martinpuich und
Flers zurückgedrückt. Combles wurde gegen starke englische Angriffe gehalten.
Weiter südlich bis zur Somme wurden alle Angriffe, zum Teil erst im Nahkampf,
blutig zurückgeschlagen. Südlich der Somme von Barleux bis Deniecourt
ist der französische Angriff gleichfalls abgeschlagen, um einige Sappenköpfe
wird noch gekämpft.
Sechs feindliche Flieger sind abgeschossen, davon einer durch Leutnant
Wintgens, zwei durch Hauptmann Bölcke, der nunmehr 26 Flugzeuge außer
Gefecht gesetzt hat.
Heeresgruppe Kronprinz:
Östlich der Maas hielt sich die Gefechtstätigkeit bis auf einzelne erfolglose
französische Handgranatenangriffe in mäßigen Grenzen.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Nur an der Höhe Kamieniec in den Karpathen kam es zu lebhaften Infanteriekämpfen.
Sonst ist die Lage unverändert.
In Siebenbürgen haben die Rumänen oberhalb von Fogaras die Alt überschritten,
nordwestlich von Fogaras wurden übergegangene feindliche Abteilungen angegriffen
und zurückgeworfen, weiter unterhalb wurden Übergangsversuche vereitelt.
Südöstlich von Hötzing (Hatszeg) sind rumänische Stellungen genommen und
Gegenstöße abgewiesen.
Balkan-Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Ein entscheidender Sieg krönte die geschickt und energisch geführten Operationen
in der Dobrudscha. Die deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen
verfolgen die geschlagenen russischen und rumänischen Kräfte.
Mazedonische Front:
Nach Verlust der Malka Nidze haben die bulgarischen Truppen eine neue,
vorbereitete Verteidigungsstellung eingenommen. Wiederholte serbische
Angriffe gegen die Moglenafront zwischen Pozar und Preslaphöhe sind gescheitert.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.1)
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