Der Weltkrieg am 12. November 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Acht feindliche Angriffe in Siebenbürgen abgewiesen 

Großes Hauptquartier, 12. November. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Auf dem Nordufer der Somme war die Artillerietätigkeit nur zeitweise stark. In Sailly -Saillisel verstärkte sich das Feuer im Abschnitt Fresnes-Chaulnes. Beiderseits von Ablaincourt verhinderte unsere Artilleriewirkung die Entwicklung eines sich vorbereitenden Angriffs.  
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: 
Auf dem Ostufer der Narajowka scheiterte südwestlich von Folw. Krasnolesie ein erneuter Angriff der Russen gegen die von uns gewonnenen Stellungen. 
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Im Südteil der Waldkarpathen lebte das Artilleriefeuer auf; dort fanden für uns günstig verlaufene Gefechte statt. An der siebenbürgischen Ostfront wurden von deutschen Truppen nördlich des Oitozpasses achtmalige Vorstöße des Gegners abgeschlagen. Bei der Abweisung rumänischer Angriffe am Mte. Fruntu und Mte. Sate sowie bei Wegnahme feindlicher Stellungen beiderseits des Alt wurden - einschließlich der gestern gemeldeten 200 Gefangenen - 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geschütze eingebracht. An der Predealstraße, am Szurdukpaß und bei Orsowa schoben wir unsere Vortruppen vor. 
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: 
Aus der Dobrudscha und von der Donaufront nichts Neues.
Mazedonische Front: 
Im Westteil des Cerna-Bogens wurden starke serbisch-französische Angriffe durch deutsch-bulgarische Truppen abgewiesen. Bei Polog gewann ein feindlicher Vorstoß Boden.

Der Erste Generalquartiermeister.
 Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Erfolgreicher Fliegerangriff auf Padua 

Wien, 12. November. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Bei Orsowa und südlich des Szurduk-Passes haben wir Gelände gewonnen. Im Olttale (Alttale) wurden dem Feinde abermals einige Stellungen entrissen. Nordwestlich von Soosmezö versuchten die Rumänen achtmal unsere Stellungen anzugreifen, wurden stets restlos abgewiesen. Im Südteil der Waldkarpathen erhöhte Gefechtstätigkeit. Die Beute aus den Kämpfen um den Roten Turm-Paß seit 10. November beträgt 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geschütze.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Östlich der Narajowka blieb ein russischer Vorstoß erfolglos.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See: 
Unsere Seeflugzeuge haben in der Nacht vom 11. auf den 12. Padua angegriffen und mit schweren Bomben Volltreffer im Militärkommandogebäude, Bahnhof und Infanteriekaserne erzielt; in letzterer sowie in der Stadt Brände erzeugt, die noch auf 40 Kilometer sichtbar waren. Trotz heftiger Beschießung und ungünstiger Witterung kehrten die Flugzeuge unversehrt zurück. 

Flottenkommando. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im November 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1917)

 

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