Der Weltkrieg am 18. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Vergebliche englische Angriffe bei Loos - 
Erfolgreicher Vorstoß zwischen Susita- und Putna-Tal

Großes Hauptquartier, 18. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An eine englische Sprengung bei Loos schlossen sich kurze Kämpfe an, bei denen vorgedrungener Feind in erbittertem Nahkampf schnell wieder zurückgeworfen wurde. 
In der Nacht vom 12. zum 13. Januar wurden nach den Kämpfen bei Serre die noch von uns gehaltenen Teile der Vorstellung planmäßig und unbehindert vom Feinde geräumt. Seitdem lag täglich schweres Feuer auf den verlassenen leeren Gräben. Gestern erfolgte hiergegen der von uns erwartete englische Luftstoß, welcher dem Angreifer schwere Verluste brachte.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
In vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit bei klarer Sicht merklich auf. 
Nördlich Kraschin drangen russische Stoßtrupps mit zehnfacher Überlegenheit in eine vorgeschobene Feldwache ein. Die Feldwachstellung ist wieder in unserem Besitz. An anderen Stellen wurden Jagdkommandos und Patrouillen abgewiesen.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Während südlich der Oitoz-Straße ein von starken russischen Kräften unternommener Angriff in unserem Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zusammenbrach, gelang es uns durch überraschenden Vorstoß zwischen Susita- und Putna-Tal 1 Offizier, 220 Gefangene und 1 Maschinengewehr aus den feindlichen Stellungen zu holen.
Front des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
In der Dobrudscha werden seit einigen Tagen Tulcea und Isaccea von russischer Artillerie beschossen. Mehrere Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, sind getötet.
Mazedonische Front:
Vereinzelte geringe Gefechte.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Ein Tag ohne besondere Kampfhandlungen

Berlin, 18. Januar, abends. (Amtlich.)
An der west- und Ostfront ist der Tag ohne besondere Kampfhandlungen verlaufen.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 18. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Tulcea und Isaccea in der Dobrudscha wurden von russischer Artillerie beschossen.
Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Zwischen dem Putna- und Susita-Tal hatte eine kleine Unternehmung vollen Erfolg. 1 Offizier, 220 Mann und 1 Maschinengewehr wurden eingebracht. Südlich der Oitoz-Straße brachen starke russische Angriffe in unserem Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zusammen.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
In Wolhynien erhöhte feindliche Artillerietätigkeit.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Auf der Karsthochfläche und im Wippach-Tale hielt auch gestern stärkeres Artilleriefeuer an.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 18. Januar.
Mazedonische Front:
Schwaches Geschützfeuer auf der ganzen Front. Südlich von Serres versuchte eine feindliche Kompagnie vorzudringen, wurde aber durch Geschützfeuer vertrieben. Im Wardartal und an der Struma Fliegertätigkeit von feindlicher Seite.
Rumänische Front:
Feindliche Artillerie hat die Städte Isaccea und Tulcea beschossen, die unsrige hat erwidert; in Tulcea sind fünf Frauen, ein Greis und vier Kinder getötet worden.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 18. Januar.
Persische Front: An der persischen Grenze schlugen wir zwei russische Kompagnien zurück, die sich in östlicher Richtung zurückzogen.
Rumänische Front: Nach späteren Feststellungen machten unsere nordöstlich von Braila kämpfenden Truppen in den gestrigen Kämpfen 144 Gefangene. Sonst kein wichtiges Ereignis.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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