Der Weltkrieg am 27. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Französischer Gegenangriff auf Höhe 304 zusammengebrochen 

Großes Hauptquartier, 27. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Armee des Generalfeldmarschalls Herzogs Albrecht von Württemberg:
Südwestlich von Dixmuiden wurde ein belgischer Posten von 10 Mann ohne eigenen Verlust aufgehoben. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Südlich des Kanals von La Bassée scheiterten mehrere durch Feuer vorbereitete Vorstöße englischer Abteilungen. 
Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben vordringende Franzosen abgewiesen. Eigene Erkunder fanden bei Barleux die feindliche erste Linie leer.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Dem fehlgeschlagenen Nachtangriff der Franzosen gegen die von uns gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff, der gleichfalls blutig zusammenbrach. 
Bei Manheulles in der Woëvre, auf der Combres-Höhe und im Maasbogen westlich von St. Mihiel drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Gräben ein und holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten sich wie an den Vortagen Stoßtrupps des hannoverschen Reserve-Infanterieregiments Nr. 73 aus.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Östlich der Aa konnten auch neue Verstärkungen der Russen das von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Zwischen Casinu- und Putnatal nahmen deutsche und österreichisch-ungarische Streifabteilungen dem Feinde 100 Gefangene ab.
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen und der mazedonischen Front ereignete sich nichts von Bedeutung.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Artilleriekampf zwischen Ancre und Somme

Berlin, 27. Januar, abends. (Amtlich.)
Zwischen Ancre und Somme und auf beiden Aa-Ufern zeitweilig rege Kampftätigkeit der Artillerie.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Lebhafter Geschützkampf im Görzischen

Wien, 27. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen des Feldmarschalleutnants v. Arz brachten bei ihren Streifungen im Putna- und Casinutal 100 Gefangene ein. Sonst im Bereiche österreichisch-ungarischer Streitkräfte nichts von Bedeutung.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Geschützkampf und Fliegertätigkeit waren im Görzischen lebhafter als gewöhnlich. In der Gegend des Doberdosees hielt das Artilleriefeuer in unverminderter Stärke bis gegen Mitternacht an.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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