Der Weltkrieg am 12. Juli 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Englische Gräben bei Monchy gestürmt

Großes Hauptquartier, 12. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Der Angriff der Marine-Infanterie am 10. Juli stellt einen schönen großen Erfolg dar; der Feind hat Gegenangriffe nicht zu führen vermocht. 
Die Kampftätigkeit der Artillerien war gestern in Flandern vor allem südöstlich von Ypern, an der Artois-Front, bei Lens und Bullecourt gesteigert. 
Mehrere Erkundungsunternehmen wurden von uns erfolgreich durchgeführt. 
Bei Monchy stürmten Stoßtrupps eines hanseatischen Regiments unter wirkungsvoller Mithilfe von Flammenwerfern eine Reihe englischer Gräben, aus denen eine größere Zahl von Gefangenen zurückgebracht wurde.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In der Westchampagne und auf dem linken Maasufer entwickelten sich im Laufe des Tages heftige Feuerkämpfe. Einige Aufklärungsgefechte endeten günstig.
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Nichts Wesentliches.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Wieder war bei Riga, Smorgon und Baranowitschi die Feuertätigkeit lebhaft, auch bei Luck und auf dem ostgalizischen Kampffelde schwoll sie zeitweilig zu erheblicher Stärke an. An der Schtschera wurden russische Jagdtrupps, am Stochod südöstlich von Kowel feindliche Teilangriffe zurückgewiesen. 
Zwischen Dnjestr und Karpathen fühlten die Russen mit gemischten Abteilungen gegen die Lomnicastellung vor; bei Kalusz erreichten Vortruppen das Westufer des Flusses.
Mazedonische Front: 
Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Örtliche Kämpfe am Dnjestr

Berlin, 12. Juli. (Amtlich.)
Im Westen lebhafte Feuertätigkeit in der Champagne.
Im Osten örtliche Kämpfe dicht südlich des Dnjestr.

 

Ein englischer Transportdampfer versenkt

Berlin, 12. Juli. (Amtlich.)
Im Sperrgebiet um England wurde wiederum eine größere Anzahl Dampfer und Segler versenkt. Darunter befanden sich der bewaffnete englische Transportdampfer "Armadale" (6153 Tonnen), mit Truppen, Munition und Proviantt von Liverpool nach Saloniki, der italienische Segler "Nostra Madre", mit 940 Tonnen Mais von Amerika nach England, und ein großer, unbekannter Dampfer, der aus Geleitzug herausgeschossen wurde.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Sturmerfolg auf dem Kleinen Colbricon

Wien, 12. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
In Rumänien und den Karpathen nichts von Belang. Südlich des Dnjestr gelangten die Russen bis an unsere Lomnicastellung. Bei Kalusz kam es auf dem Westufer des Flusses zu Kämpfen. Am Stochod und nördlich der Bahn Rowno-Kowel wurde ein russischer Vorstoß abgeschlagen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Als Entgelt für die Heimsuchung Idrias durch italienische Flieger bewarf gestern ein österreichisch-ungarisches Flugzeuggeschwader den Bahnhof und die ausgedehnten Barackenlager bei Cividale mit Erfolg. Auf dem kleinen Colbricon drangen gestern früh unsere Sturmabteilungen in die feindliche Stellung ein, machten die Besatzung nieder, sprengten große Mengen italienischer Munition und kehrten mit Gefangenen zurück.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 12. Juli.
Mazedonische Front:
An der ganzen Front schwache Artillerietätigkeit. Östlich der Cerna wurde eine feindliche Erkundungsabteilung zurückgeworfen. An der unteren Struma wurden berittene englische Erkundungsabteilungen bei den Dörfern Haznatar und Ormanli durch unser Feuer zersprengt. Rumänische Front:
Östlich von Tulcea Gewehrfeuer, spärliches Geschützfeuer.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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