Der deutsche Heeresbericht:
Verzweifelte
russische und rumänische Angriffe gescheitert
Offizierstellvertreter
Müller
Großes
Hauptquartier, 11. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Die englischen Angriffe am gestrigen Morgen wurden von mehreren Divisionen
geführt. In mehr als 8 Kilometer Breite zwischen Frezenberg und Hollebeke
brach der Feind vor; trotz des starken Einsatzes hatte er keinen Erfolg.
Zwar gelang es anfänglich dem tiefgegliedert vorstürmenden Gegner,
an mehreren Stellen in unsere Kampflinie einzubrechen, doch wurde er durch
schnellen Gegenstoß der Bereitschaften wieder geworfen, bei Westhoek
erst nach längerem, erbittertem Ringen.
Der Feuerkampf steigerte sich im Küstenabschnitt und vor Merckem
bis Warneton am Abend wieder zu großer Heftigkeit; auch heute morgen
war er vielfach äußerst stark. Nächtliche Erkundungsstöße
der Engländer bei Nieuport scheiterten ebenso wie starke Teilangriffe,
die der Feind beiderseits der Bahn Boesinghe-Langemark frühmorgens
ansetzte.
Nördlich von St. Quentin griffen die Franzosen mehrmals die bei Fayet
von uns gewonnenen Gräben an, die bis auf einen geringen Teil sämtlich
gehalten wurden.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Am Chemin-des-Dames spielten sich örtliche Infanteriekämpfe
bei der Royere Fe. ab, die eine Änderung der Lage nicht ergaben.
Bei Cerry versuchte der Feind ohne besondere Feuervorbereitung in unsere
Stellung zu dringen; rascher Gegenangriff der Grabenbesatzung warf ihn
zurück.
Am Hochberg in der Westchampagne entrissen Teile eines hessen-nassauischen
Regiments den Franzosen wichtige Grabenstücke, die gegen starke Wiedereroberungsversuche
behauptet wurden. Hier wurde eine größere Anzahl von Gefangenen
einbehalten; auch südlich von Corbeny, nördlich von Reims und
auf dem Westufer der Maas waren Vorstöße unserer Erkunder erfolgreich.
19 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone wurden abgeschossen; der größte
Teil in Luftkämpfen, die besonders in Flandern sehr zahlreich waren.
Offizierstellvertreter Vizefeldwebel Müller errang seinen 20. und
21. Luftsieg.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
In den Grenzbergen der Moldau warfen deutsche und österreichisch-ungarische
Truppen den zähe sich wehrenden Feind am Slanio- und Oitoz-Tal ostwärts
zurück. Auch am Mt. Oleja und Mgr. Casinului wurden die Rumänen
von beherrschenden Höhen verdrängt.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Durch Einsatz sehr starker Kräfte, die bis zu siebenmal gegen die
von uns gewonnene Susita -Stellung anstürmten, suchten Russen und
Rumänen in verzweifelten Angriffen den verlorenen Boden zurückzuerobern.
Jeder Stoß brach an der Front unserer tapferen Truppen zusammen.
Der Tag kostete die Gegner ungewöhnlich schwere Blutopfer; Gewinn
hat er ihnen nicht gebracht.
Mazedonische Front:
Keine besonderen Ereignisse.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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