Der deutsche Heeresbericht:
Neue
schwere Kämpfe um Bourlon und Fontaine
Großes
Hauptquartier, 28. November.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern war das Artilleriefeuer zwischen dem Houthoulster Walde und
Zandvoorde von Mittag an lebhaft; bei Passchendaele schwoll es am Abend
zu größerer Heftigkeit an.
Zu beiden Seiten der Scarpe erhöhte Gefechtstätigkeit.
Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai leitete scharfer Feuerkampf mit Tagesanbruch
die Angriffe ein, die der Engländer mit frisch eingesetzten Divisionen
gegen Bourlon, Fontaine und unsere anschließenden Stellungen richtete.
Westlich von Bourlon brachen seine Angriffswellen und die ihnen voranfahrenden
Panzerwagen in unserem Feuer zusammen.
Zwischen Bourlon und Fontaine drang der Feind nach mehrmaligem vergeblichen
Ansturm in unsere Stellungen ein. Bourlon und Fontaine gingen vorübergehend
verloren.
Die durch den erbitterten Häuserkampf stark gelichteten englischen
Verbände traf der Gegenstoß unserer Infanterie. Umfassend angesetzt
und schneidig geführt, nahm sie die Dörfer im glänzenden
Ansturm wieder und warf den Feind in den Wald von Bourlon zurück.
Mehr als 200 Gefangene und zahlreiche Maschinengewehre blieben in ihrer
Hand. - Das starke Feuer ließ bei Eintritt der Dunkelheit nach;
örtliche Infanteriekämpfe dauerten bis in die Nacht hinein fort.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Nordwestlich von Tahure ließ der Franzose bei einer mißlungenen
Unternehmung Gefangene in unseren Gräben.
Auf dem östlichen Maas-Ufer war die Artillerietätigkeit am Vormittag
gesteigert; sie flaute von Mittag an zu mäßigem Störungsfeuer
ab.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Nordöstlich von Nomeny stießen starke französische Abteilungen
gegen unsere Linien vor; sie wurden im Nahkampf abgewiesen.
Östlicher
Kriegsschauplatz und mazedonische Front:
Keine größeren Kampfhandlungen.
Italienischer
Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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