Entsendung deutscher Truppen nach
Finnland – Einrichtung einer Etappe auf den Alandsinseln
Stockholm, 3. März. (Meldung des Svenska-Telegrambyran.)
Auf Befehl seiner Regierung hat der deutsche Gesandte in Stockholm dem Minister des Auswärtigen zur Kenntnis gebracht, daß Deutschland die Absicht habe, auf Verlangen der finnländischen Regierung Truppen nach Finnland zu entsenden, um die dort herrschende Revolte zu unterdrücken, und daß diese Truppen mit Zustimmung Finnlands sich im Verlauf ihrer Operationen auch der Alandsinseln bedienen würden. Um die Erfüllung der humanitären Aufgaben, die Schweden bezüglich der Alandsinseln übernommen habe, nicht zu beeinträchtigen, würde Deutschland sich indessen darauf beschränken, diese Inseln zu benutzen, um dort eine Etappe einzurichten, die für die militärische Expedition notwendig sei. Es wurde ferner versichert, daß Deutschland keinerlei territoriales Interesse an den Inseln habe, und daß die Frage der Alandsinseln mit Rücksicht auf die Lebensinteressen Schwedens an diesen Inseln in engem Einvernehmen mit diesem Lande geregelt werden soll. Indem sie von diesen im Namen der deutschen Regierung abgegebenen Erklärungen Kenntnis nahm, hat die schwedische Regierung, die ihre ernsten Einwendungen gegen eine etwaige Benutzung der Alandsinseln geltend machte, durch die die Inseln in den Bereich der kriegerischen Operationen gezogen oder die Erfüllung der humanitären Aufgabe Schwedens zum Schutze der Bevölkerung der Inseln verhindert werden könnte, es als ihre Pflicht betrachtet, hervorzuheben, daß nach ihrer Meinung selbst eine begrenzte Benutzung der Alandsinseln, die gemäß der gemachten Mitteilung stattfände, Schwierigkeiten mit sich bringen könnte für eine den gehegten Absichten entsprechende Verwirklichung der humanitären Ziele Schwedens auf den Alandsinseln. Der Kommandeur des schwedischen Überwachungskorps auf den Alandsinseln ist von der geplanten Ankunft der deutschen Expedition sowie von den mit Bezug hierauf gemachten deutschen Erklärungen benachrichtigt worden. 1) |