Der Weltkrieg am 17. April 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

BRITISCHER HEERESBERICHT

Flandern 1. Weltkrieg: Die Reste von Passchendaele
Die Reste von Passchendaele in Flandern

 Der deutsche Heeresbericht:

Passchendaele und Wytschaete besetzt

Großes Hauptquartier, 17. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Auf dem blutdurchtränkten Kampffelde der vorjährigen Flandernschlacht besetzte die Armee des Generals Sixt v. Armin Passchendaele und schob auch bei Beselaere und Gheluveld ihre Linien vor. Nördlich von der Lys erstürmten die Truppen des Generals Sieger in den frühen Morgenstunden das Dorf Wytschaete, warfen den Feind trotz heftiger Gegenwehr von den Höhen nordöstlich und westlich vom Orte und wiesen starke Gegenangriffe ab. Den südwestlich von Wulverghem in rückwärtige Linien ausweichenden Gegner drängten wir über den Douvebach zurück. Bailleul und die zäh verteidigten Stützpunkte Cappelynde nördlich von Bailleul und Meteren wurden genommen. Mit starkem Kräfteeinsatz versuchte der Engländer, gestützt durch Franzosen, vergeblich Meteren und das verlorene Gelände beiderseits von Morris zurückzuerobern. Seine Angriffe brachen unter schwersten Verlusten zusammen. 
Auf dem Schlachtfelde zu beiden Seiten der Somme entspannen sich heftige Feuerkämpfe, die auch während der Nacht namentlich südlich von der Somme anhielten. 
Mazedonische Front: 
In Vorfeldkämpfen in der Struma-Ebene nahmen bulgarische Stoßtruppen 155 Engländer und einige Griechen gefangen.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Poelkapelle und Langemarck genommen

Berlin, 17. April, abends. (Amtlich.)
Auf dem Kampffelde der vorjährigen Flandern-Schlacht wurden Poelkapelle und Langemarck genommen.
1)

 

Die Beschießung von Paris

Paris, 17. April. (Havas-Meldung.)
Das weittragende Geschütz setzte die Beschießung der Gegend von Paris im Laufe des 16. April fort. 13 Tote, 45 Verwundete.
1)

 

Das südwestliche Finnland befreit

Stockholm, 17. April.
Nach einem Telegramm aus Abo haben die Roten Gardisten auch Salo, Nystad, Riihimaeki und Lehtis verloren. Die deutschen Truppen haben sich mit Mannerheims Heer vereinigt, so daß jetzt das ganze südwestliche Finnland von den Aufrührern befreit ist. Die Rote Armee ist bei Toijla vollständig umzingelt.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Die Beute von Batum

Konstantinopel, 17. April. 
Kaukasusfront: Unsere Truppen nähern sich planmäßig der Gegend von Kars. An der Küste hat unsere Kavallerie Tschuruck (Kubolety) besetzt. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, haben unsere Besatzungstruppen in Batum von den feindlichen fremden Elementen, welche die Festung verteidigten, 600 Mann in Offiziersuniform und 2500 Mann in Mannschaftsbekleidung gefangengenommen, unter diesen befanden sich der Festungskommandant und viele hohe Stabsoffiziere. 25 Geschütze verschiedensten Kalibers, Lokomotiven und mehrere Waggons, Automobile, viele Nachrichtenmittel und Verpflegungsvorräte wurden erbeutet. 
An der Palästinafront wurden feindliche Erkundungsabteilungen abgewiesen. An den übrigen Fronten ist die Lage unverändert.

 

Der britische Heeresbericht:

17. April.
Heute morgen begann der Feind fast auf der ganzen Lys-Front eine heftige Kanonade, die vom Nieppe-Walde bis Wytschaete von Infanterieangriffen gefolgt war. Alle diese Angriffe wurden mit Verlusten zurückgewiesen. In dem Gegenangriff von heute morgen gelang es unseren Truppen, in die Dörfer Meteren und Wytschaete einzudringen; aber die erneuerten Angriffe des Feindes erlaubten ihnen nicht, dort zu bleiben.

 

Der 1. Weltkrieg im April 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 7
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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