Der deutsche Heeresbericht:
Verlustreiche
Angriffe der Engländer und Franzosen
Großes
Hauptquartier, 27. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich von Wytschaete stießen wir bis an den Südrand von
Voormezeele vor. Französische und englische Divisionen versuchten
vergeblich, uns den Kemmel wieder zu entreißen. Ihre am Vormittag
auf der Front von Dikkebusch bis Loker, in den Abendstunden aus der
Gegend von Loker bis westlich von Dranoeter angesetzten Angriffe
brachen in unserem Feuer verlustreich zusammen. Wo der Feind unsere
Linien erreichte, unterlag er im Nahkampf. Nordwestlich von Merville,
auf dem Südufer der Lys und bei Givenchy scheiterten feindliche
Vorstöße. Zwischen Scarpe und Somme Erkundungsgefechte.
Südlich von der Somme verblutete sich der Franzose in mehrfachem
Ansturm bei und südlich von Villers-Bretonneux. Nach dem Scheitern
starker Frühangriffe am und nördlich vom Walde von Hangard faßte
der Feind am Nachmittag seine Kräfte - vornehmlich Marokkaner - zu
erneuten Vorstößen gegen den Hangardwald und nördlich vom
Lucebach zusammen. Die mehrfach wiederholten, durch stärkstes
Artilleriefeuer eingeleiteten Versuche, unsere Linien zu
durchstoßen, schlugen fehl. Aus eignem Entschluß schritten
Infanterieabteilungen beiderseits des Lucebaches zum Angriff,
säuberten mehrere Maschinengewehrnester und nahmen hierbei
Franzosen gefangen.
An der übrigen Front nichts von Bedeutung.
Osten (Finnland):
Versuche des Feindes, unsere Linien bei Lahti nach Osten zu
durchbrechen, scheiterten.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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