Der Weltkrieg am 9. Juni 1918

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FRANZÖSISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Ein amerikanischer Angriff bei Château-Thierry abgeschlagen 


Heinrich Kroll

Großes  Hauptquartier, 9. Juni.  
Westlicher Kriegsschauplatz:  
Heeresgruppe  Kronprinz Rupprecht:  
Der Artilleriekampf lebte  am Abend vielfach  auf und nahm heute früh im Kemmelgebiet,   südlich  von der Somme  und  an der Avre an Stärke  zu.    Teilangriffe  der Franzosen  südlich  von Ypern,  der Engländer nördlich  von  Beaumont-Hamel  wurden   blutig abgewiesen. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
An der Oise lebte die Gefechtstätigkeit  auf. Örtliche Angriffe der Franzosen auf  dem Südufer der Aisne und südlich der Ourcy scheiterten. Eigener Vorstoß östlich von  Tutry brachte 45 Gefangene ein. Amerikaner, die nordwestlich von Château-Thierry erneut anzugreifen versuchten, wurden unter schweren Verlusten und unter Einbuße von Gefangenen über ihre Ausgangsstellungen hinaus zurückgeworfen. 
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Bei erfolgreicher Unternehmung auf dem Ostufer der Mosel machten wir Gefangene. 
Leutnant Kroll errang seinen 24. und 25., Feldwebel Rumey seinen 23. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Feindliche Stellungen westlich der Oise erstürmt

Berlin, 9. Juni, abends. (Amtlich.)
Westlich der Oise nahmen wir die Höhe von Gury und die anschließenden feindlichen Linien.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Italienische Anstürme am Monte Pertica gescheitert 

Wien, 9. Juni. 
Amtlich wird verlautbart:
Die italienische Erkundungstätigkeit erfuhr gestern eine weitere Steigerung. Sie blieb überall erfolglos. In den Judikarien und bei Asiago trieb der Feind Abteilungen von Bataillonsstärke gegen unsere Stellungen; sie wurden durch Feuer abgewiesen. 
Sehr erbitterte Kämpfe entwickelten sich aus den wiederholten Angriffen auf den Monte Pertica. Der Feind stieß hier nach heftigem, um Mittag zu größter Kraft anwachsendem Geschützfeuer in 1 Kilometer Frontbreite vor. Seine Anstürme scheiterten an der trefflichen Wirkung unserer Artillerie und an der Tapferkeit der Kämpfer im Schützengraben. In stark gelichteten Reihen flüchtete der Angreifer auf seine Linien zurück. Gefangene und Kriegsmittel blieben in unseren Händen. Besondere Anführung verdient das bewährte Komaromer Feldjägerbataillon Nr. 19; es hat den größten Anteil am Erfolg. 
Auch an der Piave-Mündung  scheiterten alle Erkundungsversuche des Gegners.

 Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der französische Heeresbericht:

9. Juni.
Die neue Offensive, die diesen Morgen durch die deutsche Armee begonnen wurde, entwickelte sich mit Heftigkeit auf einer Front von 35 km zwischen Montdidier und der Oise. Der Feind vervielfacht mit bedeutenden Kräften seine Anstrengungen, um unsere Linie einzudrücken. Unsere Truppen haben den Stoß überall aufgehalten und an allen Punkten der Schlacht hartnäckige Kämpfe geliefert, dann haben sie den Stoß des Feindes ernstlich ausgehalten oder verlangsamt. Am linken Flügel gelang es den Deutschen nicht, unsere Bedeckungszone zu durchbrechen; sie sind auf der Linie Ribecourt - Le Fretoy - Mortemer, die sie erreicht haben, von unseren Truppen stark gehemmt worden. Im Zentrum war der Fortschritt des Feindes merklicher. Nach aufeinanderfolgenden und für ihre Truppen mörderischen Kämpfen gelang es den Deutschen, in den Dörfern Ressons-sur-Matz und Mareuil Fuß zu fassen.

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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