Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Fortschritte
westlich der Piave - Bisher 21000 Gefangene
Wien, 17. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
An der venezianischen Gebirgsfront wurde gestern die Kampftätigkeit
durch Wetter und Nebel beträchtlich eingeschränkt. Westlich
der Brenta behaupteten alpenländische Regimenter die tags zuvor erkämpften
Gebirgsstellungen gegen heftige Augriffe. Im Höhengelände des
Montello schoben sich die Divisionen des Feldmarschalleutnants Ludwig
Goiginger kämpfend gegen Westen vor, beiderseits der Bahn Oderzo-Treviso
scheiterten starke italienische Gegenstöße. Die am Südflügel
der Heeresgruppe Feldmarschall von Boroevic vordringenden Streitkräfte
des Generals der Infanterie von Csicserics entrissen dem Feinde westlich
von San Dona weiteren Boden und nahmen Capo Sile. Mit deutsch-österreichischen
und ungarischen Mannschaften wetteifernd, legten hier tschechische und
polnisch-ruthenische Bataillone durchs ihr tapferes Verhalten die Probe
ab, daß die seit Monaten täglich wiederkehrenden Versuche des
Feindes, sie zu Verrat und Schurkerei zu verleiten, erfolglos geblieben
sind. Für die Piavekämpfe vom 15. Juni verdient unter der über
alles Lob erhabenen Infanterie das junge oberungarische Regiment Nr. 106
besondere Erwähnung. Wie immer haben unsere braven Sappeure und unsere
Schlacht- und Jagdflieger auch am Erfolge der letzten Tage hervorragenden
Anteil. Die Zahl der an der Südwestfront eingebrachten Gefangenen
erhöhte sich auf 21000.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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