Der Weltkrieg am 19. Juni 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Neue Kämpfe im Walde von Villers-Cotterets


Hauptmann Berthold

Großes Hauptquartier. 19. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Rege Erkundungstätigkeit der Infanterie. Teilangriffe des Feindes am Nieppe-Walde und nordöstlich von Béthune wurden abgewiesen. Der Artilleriekampf lebte nur in wenigen Abschnitten auf.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Südwestlich von Dommiers scheiterte am frühen Morgen der Angriff französischer Regimenter im Nordostteile des Waldes von Villers-Cotterets. Am Tage mehrfach wiederholter Ansturm drückte unsere östlich von Montgobent vorspringende Linie etwas in das Innere des Waldes zurück. Im Clignonabschnitt nordwestlich von Château-Thierry stießen mehrere feindliche Kompagnien zum Angriff vor. Sie wurden abgewiesen. Artillerie- und Minenwerfer belegten mit starken Feuerüberfällen die feindlichen Anlagen bei Reims. Nachstoßende Infanterieabteilungen brachten etwa 50 Gefangene ein.
Gestern wurden 23 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone abgeschossen.
Hauptmann Berthold errang seinen 35., Leutnant Veltjens seinen 22. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Die italienischen Linien von Montello durchstoßen

Wien, 19. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Der Südflügel der Heeresgruppe Feldmarschall von Boroevic erkämpfte in stetem Vordringen neue Vorteile. Der Kanal Fosetta wurde an einigen Punkten überschritten. Der Italiener setzt alles daran, unser Vordringen zu hemmen. Auf engen Räumen werden Gefangene zahlreicher zusammengewürfelter Verbände eingebracht. Heftige Feindangriffe, die namentlich beiderseits der Bahn Oderzo- Treviso mit großer Zähigkeit geführt wurden, brachen unter schweren Verlusten, teils in unserem Feuer, teils im Nahkampf zusammen.
Die Divisionen des Generalobersten Erzherzog Joseph durchstießen bei Sovilla am Südfuß des Montello mehrere italienische Linien. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich.
An der Gebirgsfront waren die von uns am 15. Juni genommenen Stellungen zwischen Piave und Brenta und südöstlich von Asiago abermals das Ziel erbitterter Anstürme. Der Feind vermochte trotz großer Opfer nirgends Vorteile zu erringen. Auch auf dem Dosso Alto stießen die Italiener immer wieder vergebens vor. An der Tiroler Westfront Artilleriekämpfe.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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