Der Weltkrieg am 6. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Feindliche Angriffe bei Langemarck gescheitert

Jagdflieger 1. Weltkrieg: Leutnant Bolle
Leutnant Bolle

Großes Hauptquartier, 6. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Mehrfache Angriffsversuche des Feindes westlich von Langemark scheiterten. In den. Kampfabschnitt südlich der Somme blieb die Artillerietätigkeit tagsüber gesteigert. Am Abend lebte sie auch an der übrigen Heeresgruppenfront auf.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Zwischen Aisne und Marne und südwestlich von Reims zeitweilig erhöhte Gefechtstätigkeit. Stärkere Vorstöße ces Feindes gegen den Clignon-Abschnitt wurden abgewiesen. Erkundungsgefechte in der Champagne.
Leutnant Bolle errang seinen 20. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Ermordung des deutschen Gesandten Graf Mirbach in Moskau

Graf v. Mirbach-Harff
Graf v. Mirbach-Harff

Berlin, 6. Juli. (Amtlich.) (Sonderdepesche.)
Heute vormittag ersuchten zwei Herren in Moskau den Kaiserlichen Gesandten um eine Unterredung, die ihnen vom Grafen Mirbach im Beisein von Legationsrat Riezler und einem im Zimmer anwesenden deutschen Offizier bewilligt wurde. Die beiden Unbekannten zogen Revolver und schossen auf den Kaiserlichen Gesandten, wobei sie ihn leicht am Kopf verletzten. Ehe sie daran verhindert werden konnten, warfen sie hierauf ein paar Handgranaten und retteten sich durch einen Sprung aus dem Fenster auf die Straße. Graf Mirbach, der schwer verletzt wurde, ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, kurz darauf verschieden. Die beiden anderen Herren blieben unverletzt.
Sofort nach Bekanntwerden dieser Untat trafen die Kommissare für auswärtige Angelegenheiten Tschitscherin und Karachan in der Gesandtschaft ein und sprachen dem Legationsrat Riezler die Empörung und das Bedauern der Sowjetregierung über den erschütternden Vorfall aus. Leider ist es bis jetzt nicht gelungen, die Verbrecher zu entdecken und festzunehmen. Das bisherige Ergebnis der sofort angestellten Untersuchung läßt die Vermutung zu, daß es sich um im Dienste der Entente stehende Agenten handelt.

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Fortdauer der schweren Kämpfe an der Piave-Mündung

Wien, 6. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
An der Piave-Mündung hielten die Kämpfe auch gestern an. Am Südflügel der dortigen Stellung vermochte uns der Feind gegen den Hauptarm zurückzudrücken.
An der venezianischen Gebirgsfront beschränkte sich gestern die Tätigkeit beiderseits auf Geschützfeuer. Heute früh unternahm der Italiener im Solarolo-Gebiet und bei Asiago erneut heftige Vorstoße, die überall abgeschlagen wurden.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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