Der Weltkrieg am 23. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Westfront 1. Weltkrieg: Amerikanische Soldaten der 166. Infanterie-Division betreten La Ferte-sous-Jouarre
Amerikanische Soldaten der 166. Infanterie-Division betreten La Ferte-sous-Jouarre
Aufnahme vom 23. Juli 1918

 Der deutsche Heeresbericht:

Die vergeblichen Massenangriffe zwischen Aisne und Marne - Die französischen Vorstöße an der Avre

Leutnant Bolle
Leutnant Bolle

Großes Hauptquartier, 23. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Englische Abteilungen stießen an vielen Stellen der Front gegen unsere Linien vor, sie wurden angewiesen. Die Artillerietätigkeit lebte am Abend wieder auf.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An den Kampffronten trat zeitweilig Ruhe ein. Südlich der Aisne hat der Feind infolge schwerer Verluste seine Angriffe gestern nicht erneuert. Auch der Artilleriekampf hat hier an Stärke nach-gelassen. Beiderseits des Ourcq und zwischen Ourcq und Marne führte der Feind fast in allen Abschnitten heftige Teilangriffe, sie wurden abgewiesen; südlich des Ourcq brachte sie unser Gegenstoß zum Scheitern. Feindliche Abteilungen, die beiderseits von Jaulgonne in unsere Vorpostenstellungen an der Marne eindrangen, wurden im Gegenangriff an den Fluß zurückgeworfen.
Örtliche Kämpfe südwestlich und östlich von Reims.
Gestern wurden 52 feindliche Flugzeuge und 4 Fesselballone abgeschossen. Leutnant Löwenhardt errang seinen 42. und 43., Leutnant Billik seinen 26., Leutnant Bolle seinen 25. und Leutnant Pippard seinen 20. und 21. Luftsieg.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Feindlicher Angriff zwischen Soissons und Reims gescheitert - Kämpfe an der Avre

Berlin, 23. Juli, abends. (Amtlich.)
Örtliche Kampfe aus dem Westufer der Avre. Zwischen Soissons und Reims hat die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz erneuten einheitlichen Angriff starker feindlicher Waffen zum Scheitern gebracht.
1)

 

U-Boot-Beute im Juni 1918: insgesamt 521000 Tonnen

Berlin, 23. Juli. (Amtlich.)
Im Monat Juni sind insgesamt 521 000 Brutto-Registertonnen des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffraums vernichtet worden.
Der ihnen zur Verfügung stehende Welthandelsschiffsraum ist somit allein durch kriegerische Maßnahmen seit Kriegsbeginn um rund 18251000 Brutto-Registertonnen verringert worden. Hiervon sind rund 11175000 Brutto-Registertonnen allein Verluste der englischen Handelsflotte.
Nach inzwischen gemachten Feststellungen sind im Monat Mai außer den seinerzeit bekanntgegebenen Verlusten der feindlichen oder im Dienste unserer Gegner fahrenden Handelsschiffe noch weitere Schiffe von rund 48000 Brutto-Registertonnen durch kriegerische Maßnahmen schwer beschädigt in feindliche Häfen eingebracht worden.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 23. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Auf dem italienischen Kriegsschauplatz Artilleriekämpfe wechselnder Stärke.
An der albanischen Front setzte der Feind seine Angriffsversuche beiderseits des oberen Devoli fort; sie wurden alle abgeschlagen.

  Der Chef des Generalstabes.

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 23. Juli.
Mazedonische Front:
An bestimmten Punkten der Front war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhafter. Im Cernabogen entzündete unsere Artillerie ein feindliches Munitionsdepot. Östlich des Dobropolje und südwestlich von Houma wiesen wir durch Feuer feindliche Patrouillen ab, welche sich unserer Sicherungslinie zu nähern versuchten. Westlich des Wardar drang einer unserer Sturmtrupps bei Altschak-Mahle in den Graben ein und, nachdem er die Verteidiger niedergemacht, kehrte er mit verschiedenem Kriegsmaterial zurück.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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