Der Weltkrieg am 26. Juli 1918

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der Feind am Ourcq zurückgedrängt

Richthofen
Leutnant v. Richthofen
Bolle
Leutnant Bolle

Großes Hauptquartier, 26. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Südlich von Albert schlugen wir einen englischen Teilangriff zurück und machten im Nachstoß Gefangene. Erfolgreiche Vorstöße unserer Erkundungsabteilungen an vielen Stellen der Front.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Auf dem Schlachtfelde zwischen Aisne und Marne wurden heftige Teilangriffe des Feindes teils vor, teils in unserem Kampfgelände abgewiesen. Beiderseits des Ourcq dauerten die Kämpfe bis zum Abend an. Hier warfen wir nördlich von Oulchy-le-Château den Feind aus seinen vorderen Linien. Östlich des Ortes und südlich des Ourcq schlugen wir im Gegenstoß die feindlichen Angriffe ab. Auch westlich von Vincelles (an der Marne) wurde der Feind im Walde von Ris nach heftigen Kämpfen vor unseren Linien abgewiesen.
Südwestlich von Reims säuberten wir das Waldgelände westlich von Vrigny und schlugen heftige Gegenangriffe weißer und schwarzer Franzosen zurück. In der Champagne griff der Feind zwischen dem Suippestal und Souain am frühen Morgen an. Er wurde im Gegenstoß abgewiesen.
In Luftkämpfen verlor der Feind gestern 28 Flugzeuge und 1 Fesselballon. Leutnant Freiherr v. Richthofen errang seinen 30, das Jagdgeschwader Richthofen damit seinen 500. Luftsieg. Leutnant Löwenhardt schoß seinen 44., Leutnant Billik seinen 27., Leutnant Bolle seinen 26. und Vizefeldwebel Thom seinen 25. Gegner ab.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Das Vordringen zum Semeni

Wien, 26. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Italienischer Kriegsschauplatz:
Bei Canove in den Sieben Gemeinden scheiterte ein feindlicher Vorstoß. Sonst keine besonderen Ereignisse.
Albanien:
Zwischen Kuci und dem Meere sind wir an mehreren Stellen bis an den Semeni gelangt. Unser Vordringen löst heftige Gegenstöße des Feindes aus.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Die englischen Fluganlagen bei Otranto durch Luftangriff zerstört

Wien, 26. Juli.
Amtlich wird verlautbart:
Ereignisse zur See:
In der Nacht vom 24. Juli auf den 25. Juli haben unsere Seeflugzeuge die englischen Fluganlagen am See Almini Piccolo bei Otranto erfolgreichst mit Bomben angegriffen. Die Flughallen gingen in Flammen auf. Der Brand war bis zu unserer Küste zu sehen. Die Flughallen, von denen aus die wiederholten Angriffe auf Durazzo und den Golf von Cattaro unternommen wurden, können als zum größten Teil vernichtet betrachtet werden. Unsere Flugzeuge sind alle unversehrt eingerückt.

Flottenkommando. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Sofia, 26. Juli
Mazedonische Front:
An mehreren Frontpunkten war die Artillerietätigkeit auf beiden Seiten zeitweilig lebhafter. Zwischen dem Ochrida- und Prespa-See, in der Moglenagegend und östlich des Wardar verjagten wir durch Feuer feindliche Angriffsabteilungen, welche sich unseren Vorposten zu nähern versuchten. Südlich von Dojran drangen unsere Erkundungsabteilungen an mehreren Stellen in die feindlichen Gräben ein und kehrten, nachdem sie deren Verteidiger außer Gefecht gesetzt hatten, mit englischen Gefangenen zurück. Im Strumatale Gefechte zwischen unseren und griechischen Patrouillen mit für uns glücklichem Ausgang.

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 26. Juli.
Palästinafront: Stellenweise Artilleriekämpfe von geringer Stärke. Im Küstenabschnitt und auf dem Ostjordanufer wurden feindliche Erkundungsabteilungen abgewiesen. Westlich des Ostjordanufers wurde feindliche Kavallerie ein lohnendes Ziel unserer schweren Geschütze. In der Nacht vom 22. zum 23. Juli glückte der Besatzung von Maan ein kühn durchgeführter Überfall auf feindliche Kräfte.

 

Der 1. Weltkrieg im Juli 1918

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 8
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

 

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