Der deutsche Heeresbericht:
Die
englischen Großangriffe zwischen Arras und Somme
Großes
Hauptquartier, 25. August
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhn:
Erfolgreiche Vorfeldkämpfe südwestlich von Ypern. Beiderseits
von Bailleul und nördlich des La Bassée-Kanals schlugen wir
feindliche Teilangriffe vor unseren Linien ab.
Zwischen Arras und der Somme setzte der Engländer seine Angriffe
fort. Starke von Panzerwagen geführte Infanterie stieß am frühen
Morgen zwischen Neuville und St. Leger vor. Sie brach unter schweren Verlusten
vor unseren Linien zusammen; in St. Leger stehende Posten wichen befehlsgemäß
auf die Kampflinien östlich des Ortes aus. Auch vor Mory scheiterten
Angriffe des Feindes. Starke feindliche Kräfte stürmten mehrfach
gegen unsere nach den Kämpfen des 23. August westlich Behagnies-Bapaume-Warlencourt
verlaufende Front an. Der Schwerpunkt der Angriffe unter Einsatz zahlreicher
Panzerwagen war gegen Bapaume selber gerichtet. Die Angriffe brachen zusammen.
Leutnant Engelhardt schoß hier in den letzten Tagen 8 Panzerwagen
zusammen. Gegen unsere von der Ancre abgesetzten Linien drängte der
Feind scharf nach und brach am Nachmittage aus Courcelette und Pozières
heraus zum Angriff gegen Martinpuich-Bazentin vor. Preußische Truppen
stießen im Gegenangriff in die Flanke des Feindes und warfen ihn
über Pozières hinaus zurück. Von östlich Albert
bis zur Somme suchte der Feind in mehrfachen starken Angriffen unsere
Linien zu durchstoßen. In sechsfachem Ansturm gegen die Mitte der
Kampffront führte der Feind wieder zahlreiche Panzerwagen voran.
Preußen, Hessen und Württemberger schlugen den Feind zurück.
Sie stießen ihm bis La Boiselle und über die Chaussee Albert-Bray
hinaus nach und fügten ihm schwerste Verluste zu. Die hier nach Abschluß
der Kämpfe aus der Gesamtfront weit in den Feind hinein vorspringenden
Linien wurden während der Nacht zurückverlegt.
Von der Somme bis zur Oise blieb die Gefechtstätigkeit auf Artilleriefeuer
und kleinere Infanteriekämpfe nördlich von Roye und westlich
der Oise beschränkt.
An der Ailette flaute die Kampftätigkeit ab.
Zwischen Ailette und Aisne folgten gegen Crecy au Mont und beiderseits
von Chavigny heftigem Feuer mehrfach starke, im besonderen bei und südlich
von Chavigny in dichten Wellen vorgetragene Angriffe. Sie wurden unter
schwersten Verlusten für die Franzosen abgewiesen; Kavallerie-Schützenregimenter
taten sich hierbei besonders hervor.
Unsere Bombengeschwader warfen in der Nacht zum 25. August auf Hafenanlagen,
Bahnhöfe, militärische Anlagen und Truppenlager des Feindes
75000 Kilogramm Bomben ab.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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