Der deutsche Heeresbericht:
Die
neue Front in Flandern - Verlustreiche Angriffe der Amerikaner östlich
der Argonnen
Großes
Hauptquartier, 1. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nahe an der Küste haben wir bei einem erfolgreichen Vorstoß
einige hundert Belgier gefangen.
Unsere neue Front in Flandern verläuft im Zuge der in der vorjährigen
Flandernschlacht ausgebauten rückwärtigen Stellung von dem Handzame-Abschnitt
- westlich an Roeselare vorbei über Ledegem - Geluwe nach Vervik
und dann in der Lys-Niederung nach unserer alten Stellung bei Armentières.
Der Feind griff gestern nachmittag zwischen Roeselare und Vervik an. Er
wurde vor unseren Linien abgewiesen. Neben Belgiern und Engländern
nahmen wir gestern hier auch Franzosen gefangen.
Vorstöße des Feindes zwischen Fleubaix und Hulluch und Teilangriffe
gegen die Höhen von Fromelles und Aubers scheiterten.
Beiderseits von Cambrai setzte der Engländer tagsüber seine
heftigen Angriffe fort. Am Nachmittage gelang es einer neu eingesetzten
kanadischen Division, vorübergehend nördlich von Cambrai vorbei
auf Marillies vorzustoßen. Unter Führung des Generalleutnants
v. Fritsch warf die in den Kämpfen zwischen Arras und Cambrai besonders
bewährte württembergische 26. Reserve-Division den Feind wieder
auf Tilloy zurück. Auch südlich von Cambrai haben wir unsere
Stellungen gegen den mehrfachen Ansturm des Feindes restlos behauptet.
Heeresgruppe Böhn:
Beiderseits von Le Catelet nahm der Feind am Nachmittag seine Angriffe
zwischen Vendhuille und Joncourt wieder auf. Auch südlich von Joncourt
und südlich der Somme entwickelten sich am Abend heftige Kämpfe.
Angriffe des Feindes wurden überall abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
Gegen unsere Linien zwischen Aisne und Vesle und über die Vesle zwischen
Breuil und Corchery richtete der Franzose heftige Angriffe. Trotz mehrmaligen
Ansturms sind sie bis auf einen Teilerfolg, der den Feind auf die Höhen
nördlich von Breuil führte, gescheitert. In der Champagne beschränkte
sich der Feind auf Teilangriffe östlich der Suippes, gegen St. Marie-a-Py,
nördlich von Somme-Py und gegen unsere neuen Linien, die wir in der
Nacht nördlich von Aure und Marvaux bezogen hatten. Sie wurden abgewiesen;
bei St. Marie-à-Py nahmen wir hierbei zwei französische Kompagnien
gefangen. Mit stärkeren Kräften griff der Amerikaner östlich
der Argonnen an, Brennpunkte des Kampfes waren Apremont und der Wald von
Montrebeau. Wir schlugen den Feind überall zurück. Er erlitt
auch gestern wieder besonders schwere Verluste.
Heeresgruppe Gallwitz:
Auf dem westlichen Maasufer blieb die Gefechtstätigkeit auf Störungsfeuer
beschränkt.
*
Infanterie, Pioniere und Artillerie haben an der Vernichtung
zahlreicher Panzerwagen gleichen Anteil. In den letzten Kämpfen taten
sich hierbei besonders hervor die Leutnants Suhling und Baumeister vom
Reserve-Infanterie-Regiment 90, die Vizefeldwebel Volkmann vom Garde-Reserve-Schützen-Bataillon
und Rauguth vom Reserve -Infanterie -Regiment 27, die Leutnants Keibel
vom Feldartillerie -Regiment 40, Schrepler vom Feldartillerie-Regiment
74, Ribbelt vom Feldartillerie-Regiment108, Mayer und Bräuer vom
Reserve -Feldartillerie -Regiment 241, Benninghaus vom Reserve-Feldartillerie-Regiment
63 und Unteroffizier Thele vom Feldartillerie -Regiment 40.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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