Feindliche
Flieger in Süddeutschland
Stuttgart,
16. April. (W. B.)
Das stellvertretende Generalkommando gibt bekannt:
Heute Vormittag 9 Uhr 50 fand ein Fliegerangriff durch einen französischen
Doppeldecker auf die Pulverfabrik in Rottweil statt. Der Flieger, vom
Abwehrkommando sofort mit Feuer empfangen, warf einige Bomben ab. Dadurch
wurden zwei Zivilpersonen getötet und eine schwer verwundet. Der
Materialschaden ist gering. Der Betrieb der Fabrik ist nicht gestört.
Der Flieger, dessen Maschine durch Treffer Schaden erlitt, flog in südlicher
Richtung weiter.
Haltingen
(Baden), 16. April. (W. B.)
Heute Vormittag warf ein feindlicher Flieger insgesamt fünf Bomben
in der hiesigen Gemarkung ab. Vier davon richteten keinen Schaden an,
während die fünfte zwei leerstehende D-Zugwagen zertrümmerte,
die in Brand gerieten. Ein in der Nähe befindlicher Angestellter
der Frankfurter Baufirma Helffmann u. Co. erlitt lebensgefährliche
Verletzungen.
Straßburg
i. Els., 16. April. (Priv.-Tel.)
Heute Morgen erschien gegen halb zwei Uhr ein feindliches Luftschiff
über der Stadt und warf, in westsüdlichem Bogen das Weichbild
bestreichend, etwa acht Granaten schwersten Kalibers herab. Eine glückliche
Fügung wollte es, daß die Bomben mit einer einzigen Ausnahme
sich in Höfen, auf Straßen und Plätzen entzündeten
und von abgeschwächter Wirkung waren. Soweit bis jetzt in Erfahrung
gebracht werden konnte, sind immerhin ungefähr sieben Personen teils
schwer, teils leicht verletzt worden. Erfolge von militärischer Bedeutung
hat der Feind nicht erzielt.
Freiburg
( Baden), 16. April. (W. B.)
Von den bei den gestrigen Bombenwürfen eines feindlichen Fliegers
schwer Verletzten sind inzwischen zwei weitere Personen gestorben so daß
sich die Zahl der Todesopfer auf acht erhöht. Schwer verletzt liegen
noch acht Personen, leicht verletzt sechs darnieder. 2)
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