Der deutsche Heeresbericht:
Siegreiche
Sturmangriffe bei Ypern und Combres
1000
Engländer, 1600 Franzosen gefangen, 17 Geschütze erbeutet
Großem
Hauptquartier, 25. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Ypern errangen wir weitere Erfolge. Das am 23. April eroberte
Gelände nördlich von Ypern wurde auch gestern gegen feindliche
Angriffe behauptet. Weiter östlich setzten wir unseren Angriff fort,
stürmten die Ferme Solaert, südwestlich von St. Julien, sowie
die Orte St. Julien und Kersselaere und drangen siegreich gegen Grafenstafel
vor. Bei diesen Kämpfen wurden etwa 1000 Engländer gefangen
und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Ein englischer Gegenangriff gegen
unsere Stellung westlich von St. Julien wurde heute früh unter schwersten
Verlusten für den Feind zurückgeschlagen.
Westlich von Lille wurden Angriffsversuche der Engländer durch unser
Feuer im Keime erstickt.
In den Argonnen schlugen wir nördlich von Le Four de Paris einen
Angriff zweier französischer Bataillone ab.
Auf den Maashöhen südwestlich Combres erlitten die Franzosen
eine schwere Niederlage. Wir gingen hier zum Angriff über und durchbrachen
in einem Ansturm mehrere hintereinander liegende französische Linien.
Nächtliche Versuche der Franzosen, uns das eroberte Gelände
wieder zu entreißen, scheiterten unter schweren Verlusten für
den Feind. 24 französische Offiziere, 1600 Mann und 17 Geschütze
blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand. Zwischen Maas und Mosel
kam es sonst nur an einzelnen Stellen unserer Südfront zu Nahkämpfen,
die bei Ailly noch nicht abgeschlossen sind. Im Priesterwalde mißglückte
ein französischer Nachtangriff.
In den Vogesen behinderte auch gestern starker Nebel die Gefechtstätigkeit.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage im Osten ist unverändert.
Zwei schwächliche Angriffe der Russen westlich Ciechanow wurden abgewiesen.
Als Antwort für Bombenabwürfe der Russen aus die friedliche
Stadt Neidenburg wurde der Eisenbahnknotenpunkt Bialystok von uns nochmals
mit zwanzig Bomben belegt.
Oberste Heeresleitung.
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