Der türkische Heeresbericht:
Türkischer
Sieg an den Dardanellen
Konstantinopel,
27. April. (W. B.)
Das Hauptquartier teilt unterm 25. April mit:
Der Feind versuchte unter dem Schutz der Kriegsschiffe an vier Punkten
der Westküste von Gallipoli zu landen, nämlich: an der Mündung des Sighin Dere,
am Küstenstrich von Ari-Burun, westlich Kaba-Tepe, an der Küste
von Teke-Burun sowie in der Umgebung Kumkalehs. Die feindlichen Truppen,
die an dem Küstenstrich von Teke-Burun landeten, wurden durch einen
Bajonettangriff der Türken ans Meer zurückgedrängt; die
bei Ari-Burun ans Land gingen, versuchten vorzudringen, wurden jedoch
durch den Angriff der Türken zum Rückzug gezwungen und wieder
an die Küste gedrängt. Ein Teil der feindlichen Streitkräfte
dieser Gegend mußte gestern Nacht eiligst auf einem Schiff entfliehen.
Die Türken setzten heute ihre Angriffe an allen diesen Punkten erfolgreich
fort. Zur selben Zeit näherte sich die Flotte der Meerenge, um von
See aus eine Forcierung zu unternehmen, mußte sich aber vor unserem
Feuer zurückziehen. Bei dem Kampf wurde ein feindliches Torpedoboot
versenkt, ein anderes schwer beschädig. Es mußte nach Tenedos
geschleppt werden. Heute unternahm der Feind vom Meere aus keinen Versuch
gegen die Dardanellen.
Konstantinopel,
27. April. (W. B.)
Ergänzung zum Bericht des Hauptquartiers:
Die feindlichen Truppen, die bei Kumkaleh gelandet waren, wollten
unter dem Schutze der Kriegsschiffe vorrücken. Aber trotz der heftigen Beschießung
von allen Seiten führten unsere Truppen den Angriff mit Erfolg durch
und drängten den Feind an die Küste zurück. Der Feind hatte
400 Tote; wir machten außerdem 200 Gefangene. Unsere Verluste sind
unbedeutend. Eine Abteilung muselmanischer Soldaten, die mit den Franzosen
an diesem Küstenstrich ausgeschifft wurden, gingen zu uns über.
An der anderen Stelle vor Kaba-Tepe machten wir eine Anzahl Engländer
und Australier zu Gefangenen, darunter einen Hauptmann und einen Leutnant.
Konstantinopel,
27. April. (W. B.)
Das Hauptquartier teilt mit:
Die Ufer von Sighin Dere, westlich von Sedd-ül-Bahr, sind vom
Feinde gesäubert. Der Feind war in der Nähe von Kaba Tepe gelandet
und bemühte sich unter dem Schutz des Feuers seiner Schiffe, sich
in seinen Verteidigungsstellungen zu halten. Heute früh nahmen unsere
Truppen die genannten Stellungen im Sturm und zwangen den Feind, sich
auf seine Front zurückzuziehen; wir fügten ihm außerordentlich
schwere Verluste bei. Ein Teil des Feindes, der nach dem Meer zu flieht,
flüchtet sich in seine Schaluppen und entfernt sich schleunigst.
Diejenigen, die nicht fliehen können entfalten weiße Fahnen
und ergeben sich in Massen. Wir haben festgestellt, daß ein feindlicher
Transportdampfer, von den Geschossen unserer Artillerie getroffen, vor
Ari-Burun gesunken ist. Eine in letzter Stunde um 4 Uhr 30 Minuten eingetroffene
Meldung besagt, daß die feindlichen Streitkräfte, welche auf
vier Brigaden geschätzt werden, an der Küste von Kaba-Tepe ins
Meer getrieben worden sind. Ein feindlicher Kreuzer wurde mit zerbrochenem
Mast und havariertem Hinterschiff nach Tenedos geschleppt. 2)
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