Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Die
Wislokastrecke von den Verbündeten überschritten
Wien,
7. Mai, mittags.
Amtlich wird verlautbart:
Unter fortdauernden Verfolgungskämpfen überschritten die verbündeten
österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte die
Wisloka-Strecke Pilzno-Jaslo mit den Vortruppen. Südlich Jaslo
sperren im Raume Dukla-Rymanow starke eigene Truppen die
Karpathenstraße, auf denen die Russen in regellosen Kolonnen nach
Norden und Nordosten zurückgehen. Diesen seitlichen Kolonnen folgt
auf den Fersen unsere über die Beskiden vordringende Armee, in
deren Verband auch deutsche Kräfte kämpfen.
Die Zahl der Gefangenen und die Kriegsbeute nehmen weiter zu;
speziell unser 10. Armeekorps erbeutete gestern allein 5 schwere und
16 leichte Geschütze. Unsere Truppen an dem östlichen Abschnitt
der Karpathenfront wiesen unterdessen verzweifelte russische
Angriffe unter den schwersten Verlusten für den Gegner ab. So wurde
gestern ein neuer Vorstoß gegen die Höhe Ostry durch
wirkungsvollstes Artilleriefeuer zurückgeschlagen, 1300 Mann des
Feindes gefangen, mehrere Abteilungen durch flankierendes Feuer
aufgerieben. Auch an der Front in Südostgalizien scheitern alle
Versuche des Gegners, einzelne Stützpunkte zu erobern
Auf dem südlichen Kriegsschauplatz keine Ereignisse. Im Geschützkampf
vernichteten unsere Mörser durch Volltreffer französische
Marinegeschütze bei Belgrad.
Der Stellvertreter des
Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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