Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Erstürmung
von Grodek und Komarno
Wien,
19. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die galizische Schlacht dauert fort. Im Ansturm gegen die zusammenhängende
russische Verteidigungsstellung an und nördlich der Wereszyca erkämpften
die Truppen der verbündeten Armeen Stellung um Stellung. Grodek und
Komarno sind genommen. An der Nordfront wurde das südliche Tanewufer
vom Feinde gesäubert, Ulanow nach heftigem Kampfe besetzt.
Südlich des oberen Dnjestr schreitet der Angriff der verbündeten
Truppen fort. Die Ostgruppe der Armee Pflanzer hat neue schwere russische
Angriffe wieder blutig zurückgeschlagen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Isonzofront und der Kärntner Grenze trat nach den letzten
erfolglosen, verlustreichen Vorstößen der Italiener Ruhe ein,
die nur durch Plänkelei und stellenweises Geschützfeuer unterbrochen
ist.
Ein gestern nachmittag wieder bei Plava angesetzter feindlicher Angriff
wurde schon im Keime durch Geschützfeuer erstickt.
Im Tiroler Grenzgebiete wurden italienische Abteilungen, die gegen die
Gebirgsübergänge östlich des Fassatales vorzugehen versuchten
allenthalben abgewiesen. Der erfolglose Angriff auf die Plateaus von Folgaria
und Lavarone wurde vom Feinde eingestellt.
In den wenigen "erlösten" Ortschaften des Grenzgebietes
drangsalieren die Italiener die Bevölkerung durch Aushebung von Geiseln
und brutale Gewaltmaßregeln.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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