Der
deutsche Heeresbericht:
Rawa-Ruska,
nördlich Lemberg, im Sturm genommen - Erfolgreicher Sturm in den
Argonnen
Großes
Hauptquartier, 21. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Gegen die Front nördlich Arras beschränkte sich der Gegner
hauptsächlich auf Artilleriefeuer, nur nördlich Souchez erfolgte
ein Infanterieangriff, der von uns abgewiesen wurde.
Westlich Soissons scheiterte ein vereinzelter nächtlicher französischer
Vorstoß gegen unsere Stellung westlich Moulin-sous-Touvent.
Im Westrand der Argonnen gingen wir zum Angriff über. Württemberger
und norddeutsche Landwehr erstürmten auf zwei Kilometer Frontbreite
mehrere hintereinanderliegende Verteidigungslinien und fügten den
Franzosen bei ihren vergeblichen Gegenangriffen die schwersten Verluste
zu. Die Beute dieses Kampfes beträgt an Gefangenen 6 Offiziere, 623
Mann sowie 3 Maschinengewehre und 3 Minenwerfer.
Auf den Maashöhen richteten die Franzosen gegen unsere Stellungen
an der Grande Tranchée westlich Les Eparges abends fünf starke
Angriffe, die westlich der Straße in unserem Feuer zusammenbrachen;
östlich der Straße drang der Gegner in Teile unserer Stellung
ein; er ist zum Teil bereits wieder verjagt. 70 Gefangene blieben in unserer
Hand.
Östlich von Lunéville nahmen wir unsere über Gondrexon
vorgeschobenen Vorposten vor überlegenen Kräften auf die Hauptstellung
nordöstlich des Ortes zurück.
In den Vogesen wurden feindliche Angriffe im Fechttal und südlich
blutig abgeschlagen. Nachts räumten wir zur Vermeidung unnötiger
Verluste planmäßig den Ort Metzeral, der von der französischen
Artillerie in Trümmer geschossen ist.
Östlicher Kriegsschauplatz:
In Gegend nordwestlich Szawle und östlich der oberen Dubissa
mißlangen mehrere, zum Teil von stärkeren Kräften ausgeführte
russische Angriffe.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Armeen des Generalobersten v. Mackensen kämpfen um Lemberg
und Zolkiew; Rawa-Ruska ist in unserer Hand.
Westlich Rawa-Ruska wurde der Feind gestern von deutschen Truppen angegriffen
und geworfen.
Am 19. und 20.Juni wurden auf dem Kampffelde zwischen Janow und nördlich
Magierow rund 9500 Russen gefangengenommen, 8 Geschütze und 26 Maschinengewehre
erbeutet.
Oberste Heeresleitung.
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