Absetzung
des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch
Petersburg,
8. September.
Der Zar hat an den Oberbefehlshaber Großfürsten Nikolaus
Nikolajewitsch einen Erlaß gerichtet, welcher besagt.
Zu Beginn des Krieges haben höhere Erwägungen mich verhindert,
meiner innersten Neigung zu folgen und mich an die Spitze meiner Armee
zu stellen; deshalb habe ich Sie mit dem Oberbefehl über alle Streitkräfte
zu Lande und zur See beauftragt. Unter den Augen von ganz Rußland
haben Euere Kaiserliche Hoheit im Laufe des Krieges Beweise von unerschütterlicher
Tapferkeit gegeben, welche das tiefe Vertrauen und die frommen Wünsche
(vocux dévots) aller Russen erweckte, welche Ihren Namen durch
alle unvermeidlichen Wechselfälle des Kriegsglücks begleiteten.
Die Bürde des Dienstes am Vaterland, die Gott auf mich gelegt hat,
befiehlt mir heute, da der Feind in das Innere des Reiches eingedrungen
ist, den Oberbefehl über die aktiven Truppen zu übernehmen,
mit meinem Heere die Anstrengungen des Krieges zu teilen und mit ihm die
russische Erde gegen die Angriffe des Feindes zu schützen. Die Wege
der Vorsehung sind unbekannt, aber meine Pflicht und mein Verlangen bestärken
mich in diesem Entschluß, der auf Erwägungen des Nutzens für
den Staat beruht. Der feindliche Einbruch von Westen her, der sich immer
verschärft, verlangt vor allem die stärkste Konzentration aller
militärischen und bürgerlichen Behörden sowie die Vereinigung
des Oberbefehls im Kriege mit der allgemeinen Tätigkeit aller Verwaltungszweige
der Regierung, was unsere Aufmerksamkeit von der Südfront ablenkt.
Bei diesem Stand der Dinge kenne ich die Notwendigkeit Ihrer Hilfe und
Ihres Rates auf unserer Südfront und ernenne Sie zum Vizekönig
des Kaukasus und zum Oberbefehlshaber der tapferen Kaukasusarmee. Ich
drücke Eurer Kaiserlichen Hoheit meine tiefe Dankbarkeit für
Ihre Anstrengungen im bisherigen Teil des Krieges aus.
Ein Armeebefehl, aus dem russischen Hauptquartier, unter dem 5. September
datiert und vom Zaren gezeichnet, besagt: "Heute habe ich den Oberbefehl
über alle Streitkräfte zu Lande und zu Wasser auf den Kriegsschauplätzen
übernommen. Mit festem Vertrauen auf die Gnade Gottes und der unerschütterlichen
Sicherheit des endlichen Sieges werden wir unsere heilige Pflicht, das
Vaterland bis zum äußersten zu verteidigen, erfüllen und
Rußland keine Unehre machen." |