Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Neue
russische Sturmangriffe in Ostgalizien abgeschlagen
Das
französische Unterseeboot "Monge" in der Adria versenkt
Wien,
30. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die Kämpfe in Ostgalizien nahmen an Umfang und Heftigkeit zu.
Der Feind richtete gestern seine Angriffe nicht nur gegen die beßarabische
Front, sondern auch gegen unsere Stellungen östlich der unteren und
mittleren Strypa. Sein Vordringen scheiterte meist schon unter dem Feuer
unserer Batterien, wo dies nicht geschah, brachen die russischen Sturmkolonnen
in unserem Infanterie- und Maschinengewehrfeuer zusammen.
Im nördlichen Teil seines gestrigen Angriffsfeldes vor dem Brückenkopf
von Burkanow ließ der Gegner 900 Tote und Schwerverwundete zurück.
Es ergaben sich hier 3 Fähnriche und 870 Mann. Die Gesamtzahl der
gestern in Ostgalizien eingebrachten Gefangenen übersteigt 1200.
An der Ikwa und an der Putilowka kam es stellenweise zu Geschützkämpfen,
am Korminbach und am Styr wiesen österreichisch-ungarische und deutsche
Truppen mehrere russische Vorstöße ab.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Tiroler Front wurden feindliche Angriffsversuche auf Torbole
und gegen den Monte Carbonile durch unser Feuer zum Stehen gebracht. Auf
den Hängen nördlich des Tonalepasses versuchten die Italiener
unter Mißbrauch der Genfer Flagge ihre Drahthindernisse auszubauen,
sie wurden beschossen. Auf der Hochfläche von Doberdo fanden lebhafte
Minenwerferkämpfe statt, die bis in die Nacht hinein anhielten.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse
zur See:
Am 29. Dezember früh hat eine Flottille von fünf Zerstörern
und Kreuzer "Helgoland" das französische Unterseeboot "Monge"
vernichtet, 2 Offiziere und 15 Mann gefangengenommen, darauf im Hafen
von Durazzo einen Dampfer und einen Segler durch Geschützfeuer versenkt
und das Feuer mehrerer Landbatterien zum Schweigen gebracht. Dabei stießen
zwei Zerstörer auf Minen. "Lika" gesunken, "Triglav"
schwer beschädigt. Größter Teil der Mannschaft gerettet.
"Triglav" wurde ins Schlepptau genommen, mußte jedoch
nach einigen Stunden versenkt werden, da mehrere überlegene feindliche
Kreuzer und Zerstörer den Rückzug der ganzen Flottille bedrohten.
Unsere Flottille ist in den Basishafen zurückgekehrt. Unter den feindlichen
Schiffen wurden nur englische Kreuzer Typ "Bristol" und "Falmouth"
sowie französische Zerstörer Typ "Bouclier" deutlich
erkannt.
Flottenkommando.
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