Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Der Lowtschen
von den k. u. k. Truppen erobert - Einnahme von Berane
Wien, 11.
Januar. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz: Gestern herrschte, von den
gewohnten Artilleriekämpfen abgesehen, auch an der bessarabischen
Front und in Ostgalizien Ruhe. Seit heute früh richtet der Feind
von neuem nach heftigstem Artilleriefeuer vergeblich Angriffe gegen
den Raum Toporoutz - Rarancze. Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert. In Südtirol erschienen über dem Etschtal
elf feindliche Flieger, die an mehreren Punkten erfolglos Bomben
abwarfen. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Der Lowtschen ist genommen.
In dreitägigen harten Kämpfen überwand unsere tapfere Infanterie
in prächtigem Zusammenarbeiten mit der schweren Artillerie Sr. M.
Kriegsmarine den erbitterten Widerstand des Feindes und die ungeheuren
Schwierigkeiten des winterlichen Karstgebirges , das wie eine Mauer
1700 Meter hoch aus dem Meere ansteigend, seit Jahren zur Verteidigung
eingerichtet wurde. 26 Geschütze, darunter zwei 12 Zentimeter-Kanonen,
drei 15 Zentimeter-, moderne Mörser und zwei 24 Zentimeter-Mörser,
dann Munition, Gewehre, Verpflegungs- und Bekleidungsvorräte sind
die Beute. Ein Teil der Geschütze ist intakt und wird gegen den
Feind verwendet. Im Nordosten Montenegros wurde der Feind, der
gestern knapp vor Berane nochmals Widerstand leistete, geworfen.
Der Ort und die beherrschenden Höhen südwestlich davon sind in unserem
Besitz. Raschem Zugreifen gelang es, die brennende Limbrücke in
Berane vor gänzlicher Zerstörung zu bewahren. Bei Ipek wurden
wieder 13 serbische Geschütze mit viel Munition ausgegraben.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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