Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Verheerender
Flugzeugangriff auf Durazzo
Wien, 3. Februar. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz:
Nordöstlich von Bojan scheiterte ein gegen unsere Vorpositionen
gerichteter russischer Handstreich. In Ostgalizien und an der wolhynischen
Front wurde beiderseits rege Fliegertätigkeit entfaltet. Eines der
russischen Geschwader warf sechs Bomben auf Buczacz ab, wobei zwei
Einwohner getötet und mehrere verletzt wurden; ein anderes verwundete
durch eine Bombe nordöstlich von Luzk drei eben eingebrachte russische
Kriegsgefangene. Unsere Flugzeuggeschwader belegten mit Erfolg die
Räume westlich von Czortkow und nördlich von Zbaraz mit Bomben.
Sonst stellenweise Geschützkampf. Italienischer Kriegsschauplatz:
An der küstenländischen Front waren die Geschützkämpfe wieder an
mehreren Punkten recht lebhaft. Am Tolmeiner Brückenkopf erweiterten
unsere Truppen durch Sappenangriff ihre Stellungen westlich von
Santa Lucia. In den vom Feinde verlassenen Gräben wurden zahlreiche
Leichen und viel Kriegsmaterial vorgefunden. Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die in Albanien vordringenden österreichisch-ungarischen Streitkräfte
haben mit ihren Vortruppen die Gegend westlich von Kruja gewonnen.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse
zur See:
Am 25. Januar haben fünf, am 27. Januar zwei und am 1. Februar
drei unserer Seeflugzeuge Durazzo und namentlich die Zeltlager
nächst der Stadt mit verheerender Wirkung bombardiert und sind
trotz heftiger Beschießung durch Landbatterien und Kriegsschiffe
jedesmal unbeschädigt zurückgekehrt. Am 2. Februar wurde Walona
von drei Seeflugzeugen bombardiert, dort Hafenanlagen, Flottanten
(Lastschiffe) und Zeltlager mehrfach getroffen. Im heftigen Feuer
der Land- und Schiffsbatterien erhielt eines der Flugzeuge in dem
Motor zwei Treffer, durch die es zum Niedergehen auf das Meer
gezwungen wurde. Der Führer der Gruppe, Linienschiffsleutnant
Konjovic, ließ sich ohne Zögern neben das beschädigte Flugzeug
auf die durch Bora stark bewegte See nieder, und es gelang ihm,
trotz des Feuers der Batterien auf Saseno und zweier mit voller
Kraft heranfahrender Zerstörer, die zwei unversehrt gebliebenen
Fliegeroffiziere in seinem Flugapparat zu bergen, das beschädigte
Flugzeug gründlich unbrauchbar zu machen, mit der doppelten
Bemannung gerade noch zurecht wieder aufzufliegen und nach einem
Flug von 220 Kilometern in den Golf von Cattaro heil
zurückzukehren.
Flottenkommando.
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