Der Weltkrieg am 14. April 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Russische Vorstöße blutig abgewiesen

Großes Hauptquartier, 14. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Abgesehen von stellenweise lebhaften, im Maasgebiet heftigen Feuerkämpfen ist nichts Wesentliches zu berichten. Angriffsversuche auf dem linken Maasufer erstarben unter unserem Artilleriefeuer schon in den Ausgangsgräben.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg wurden in der Gegend von Garbunowka (nordwestlich von Dünaburg) und südlich des Naroczsees begrenzte feindliche Vorstöße blutig abgewiesen. Ebenso blieben bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Unternehmungen russischer Abteilungen gegen die Stellungen am Serwetsch nördlich von Zirin erfolglos.
Balkankriegsschauplatz:
Die gegnerische Artillerie war gestern östlich des Wardar zeitweise lebhaft tätig. In der Nacht vom 12. zum 13. April warfen feindliche Flieger erfolglos Bomben auf Gewgheli und Bogorodica östlich davon.

Oberste Heeresleitung. 1)

 


Österreichisch-ungarisches Maschinengewehr in Novaledo

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Fortdauer der Kämpfe südlich von Riva

Wien, 14. April.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Gestern standen unsere Linien an der unteren Strypa, am Dnjestr und nordöstlich von Czernowitz unter heftigem Geschützfeuer. In der Nacht kam es im Mündungswinkel der unteren Strypa und südöstlich von Buczacz zu starken Vorfeldkämpfen, die teilweise noch fortdauern. Im südlichsten Teil des Gefechtsfeldes wurde die Besatzung einer vorgeschobenen Schanze in die Hauptstellung zurückgenommen. Nordöstlich von Jasloviec drang der Feind gleichfalls in eine unserer Vorstellungen ein, wurde aber durch einen raschen Gegenangriff wieder hinausgeworfen, wobei wir einen russischen Offizier, drei Fähnriche und 100 Mann gefangen nahmen. An der von Buczacz nach Czortkow führenden Straße bemächtigte sich ein österreichisch-ungarisches Streifkommando durch Überfall einer russischen Vorposition.
Auch gegen die Front der Armee Erzherzog Joseph Ferdinand entfaltete die feindliche Artillerie erhöhte Tätigkeit.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Das beiderseitige Geschützfeuer wurde, soweit es die Sichtverhältnisse erlaubten, auch gestern fortgesetzt. Am Mrzli Vrh bemächtigten sich unsere Truppen einer Vorstellung und schlugen wiederholte Gegenangriffe unter schweren Verlusten der Italiener ab. Bei Flitsch und Pontebba nahm unsere Artillerie die feindlichen Stellungen unter kräftiges Feuer.
An der Tiroler Front schritt der Feind an mehreren Stellen zum Angriff.   Seine Versuche, sich im Sugana-Abschnitte unserer Stellungen auf den Höhen beiderseits Novaledo zu bemächtigen, wurden abgewiesen. An der Ponalestraße räumten unsere Truppen heute nacht die Verteidigungsmauer südlich Sperone und setzten sich in der nächsten Stellung fest. Im Adamellogebiet besetzten Alpini den Grenzrücken Dosson di Genova; südlich des Stilfser Jochs scheiterte ein feindlicher Angriff auf den Monte Scorluzzo.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 14. April.
An der Irakfront herrschte Ruhe.
An der Kaukasusfront wurde ein feindliches Bataillon, das eine unserer Abteilungen im Tschoruktale angegriffen hatte, vertrieben; es verlor seinen ganzen Bestand bis auf 70 bis 80 Soldaten. Einen Leutnant und einige Soldaten machten wir bei dieser Gelegenheit zu Gefangenen. Auf den übrigen Abschnitten dieser Front Scharmützel zwischen Erkundungsabteilungen.

  

Der 1. Weltkrieg im April 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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