DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT
Die Armee Linsingen im Kampf mit den RussenGroßes
Hauptquartier, 17. Juni. Oberste Heeresleitung. 1) |
Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Andauernde Kämpfe in WolhynienWien,
17. Juni. Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes |
Konstantinopel,
17. Juni. (W. B.) |
Die Pariser WirtschaftskonferenzParis,
17. Juni. (Priv.-Tel.) |
Der Reichskanzler über die ZensurReichskanzler von Bethmann Hollweg Der Reichsverband der deutschen Presse hatte in einer Eingabe an den Reichskanzler die Bitte ausgesprochen, die Zensur nur insoweit aufrechtzuerhalten, als militärische Interessen in Frage stehen. Aus diese mit einer längeren Begründung versehene Eingabe, in der u. a. auch auf das infolge des jetzigen Zustandes gewachsene Flugblatt- und Broschürenwesen hingewiesen wurde, hat der Reichskanzler folgendes Antwortschreiben gesandt: "Der Reichsverband der deutschen Presse hat in der Eingabe vom 22. v. Mts. auf Mißstände bei der Handhabung der Zensur hingewiesen. Die Berechtigung dieser Hinweise verkenne ich nicht. Insbesondere stimme ich dem Reichsverband darin bei, daß sich die Verbreitung geheimer Druckschriften zu einem schweren Mißstand entwickelt hat. Wieweit hierbei neben dem Vorhandensein der Zensur noch andere Momente mitsprechen, will ich dahingestellt sein lassen. Maßnahmen der Zensur außerhalb das rein militärischen Gebiets kann ich nur insofern als wünschenswert ansehen, als sie dem obersten Zwecke, dem wir alle dienen, der siegreichen Durchführung des Krieges nützen. Eine unbeschränkte Freigabe der sogenannten Kriegsziele kann ich zu meinem Bedauern noch nicht in Aussicht stellen, doch entspricht es durchaus meinen Wünschen, wenn auch auf diesem Gebiet die Zensur milde gehandhabt wird. Ich darf im übrigen auf die Ausführungen verweisen, die ich am 5. d. Mts. im Reichstag gesagt habe. Ich habe bereits veranlaßt, daß sich die Ressorts über neue Regeln über die von mir in Aussicht gestellte Milderung der Zensur, soweit sie auch für politische Angelegenheiten erforderlich bleibt, verständigen. Dem Reichsverband darf ich anheim stellen, etwaige praktische Vorschläge auszuarbeiten und der Reichskanzlei einzureichen." Der Chef des Generalstabes General v. Falkenhayn, dem eine Abschrift der Eingabe zugesandt war, hat sich folgendermaßen geäußert: "Ich beehre mich, zu bemerken, daß auch ich eine jede Beschränkung der Preßfreiheit für schädlich halte, die nicht den Zwecken der Kriegführung dient. Ich werde deshalb alle Bestrebungen, die darauf hinzielen, der Presse innerhalb dieser Grenzen Unabhängigkeit zu sichern, fördern und werde die Mitarbeit, welche die Presse durch Lösung ihrer hohen vaterländischen Aufgabe der Kriegführung leistet, wie bisher so auch in Zukunft mit Dank begrüßen." 2) |
TEXTQUELLEN:
1)
Amtliche
Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4.
Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)
2) "Frankfurter Zeitung" (1916)
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