Der deutsche Heeresbericht:
Günstiger
Verlauf der Schlacht am Argesul
Der
Argesul überschritten; eine rumänische Stoßgruppe zurückgeworfen
Großes
Hauptquartier, 3. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Im Somme- und Maasgebiet nahm zu einzelnen Tagesstunden die
Artillerietätigkeit zu und hielt sich auch nachts stellenweise an
Stärke über dem gewöhnlichen Maß.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Abgesehen von lebhafterem Feuer an der Narajowka und südlich des
Dnjestr keine wesentlichen Ereignisse.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Gestern, am fünften Tage der russisch-rumänischen
Karpathenoffensive, richteten sich die Angriffe hauptsächlich gegen
die deutschen Linien in den Waldkarpathen. Am Gutin Tomnatek, am
Smotrec, besonders heftig westlich der Baba Ludowa und oft
wiederholt an der Cretealahöhe stürmten die Russen immer
vergeblich an. Unser Feuer riß breite Lücken in die Massen der
Angreifer. Vom Nachstoß hinter dem weichenden Feind her brachten an
der Baba Ludowa deutsche Jagdkommandos 4 Offiziere und über 300
Mann zurück.
Auch östlich von Kirlibaba, beiderseits des Trotosul- und
Oitoz-tales scheiterten starke Angriffe. Hier wurden mehrere hundert
Gefangene gemacht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Die Schlacht am Argesul dauert an; sie hat bisher den von unserer Führung
beabsichtigten Verkauf genommen. Von Campolung und Pitesti her
gewannen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen kämpfend
Boden.
Im Argesultal stiegen heute nacht zwei Bataillone des westpreußischen
Reserve-Infanterieregiments Nr. 21 mit Artillerie unter Führung des
verwundeten Majors von Ritter vom neumärkischen
Feldartillerieregiments Nr. 54 bis Gaesti vor und nahmen dem Feind
dort 6 Haubitzen ab.
Der Argesul ist weiter stromabwärts überschritten.
Eine rumänische Stoßgruppe, die südwestlich von Bukarest über
den Argesul und den Neajlovu vorgedrungen war, ist umfaßt und unter
schweren Verlusten nach Nordosten über den Neajlovuabschnitt zurückgeworfen
worden.
Auf dem äußersten rechten Flügel an der Donau wurden am 1.
Dezember russische Angriffe verlustreich abgewiesen. Die Lage hat
sich dort am 2. Dezember nicht geändert.
Die Beute der 9. und der Donauarmee aus den gestrigen Kämpfen beläuft
sich auf 2860 Gefangene, 15 Geschütze. mehrere Kraftwagen und sehr
viele andere Fahrzeuge.
Am Westflügel der Dobrudschafront wiesen bulgarische Regimenter
starke Angriffe durch Feuer, zum Teil durch Vorstoß über die
eigenen Linien zurück. Weiter östlich gingen ottomanische und
bulgarische Abteilungen gegen die russischen Stellungen vor,
stellten durch Gefangene von drei russischen Divisionen die
Verteilung der feindlichen Kräfte fest und erbeuteten 2
Panzerkraftwagen mit englischer Besatzung.
Mazedonische Front:
Nach Trommelfeuer griff der Gegner die von Bulgaren besetzte Höhe
1248 nordwestlich von Monastir an und holte sich dabei blutige
Verluste. Die Höhe blieb ebenso wie der gleichfalls angegriffene
Ruinenberg bei Gruniste fest in der Hand der Verteidiger.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff. 1)
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