Der
bulgarische Heeresbericht:
Eine blutige
Niederlage der Engländer in Mazedonien
Sofia, 26. April.
Mazedonische Front:
Der Kampf zwischen dem Wardar und dem Dojransee endete mit einem vollkommenen
Fehlschlag des Feindes. Den ganzen Tag über lag unsere vorgeschobene Stellung
bei Dojran unter heftigem Geschützfeuer. Kurz vor Mitternacht griffen
die Engländer ohne Artillerievorbereitung mit beträchtlichen Kräften im
Abschnitt zwischen dem See und dem Dorf Doldzeli an. Sie wurden überall
blutig zurückgeschlagen sowohl durch Sperrfeuer wie an einzelnen Stellen
durch Bomben, Gewehr- und Maschinengewehrfeuer, nachdem sie schwere Verluste
erlitten hatten. Der Feind zog sich in seine alten Stellungen zurück.
Unsere Truppen halten sich überall fest in ihren Stellungen, nur an einem
vorgeschobenen Punkt am Dorfe Doldzeli wird noch lebhaft gekämpft. Nach
Aussagen von Gefangenen wurde der gestrige Angriff in dem engen Raum zwischen
dem See und dem Dorf Doldzeli von zwei englischen Divisionen ausgeführt.
Zu diesem Angriff, der nicht nur die Eroberung unserer vorgeschobenen
Stellung südlich vom Dojran, sondern auch unserer Hauptstellung bei Dab
und Kalatep zum Ziel hatte, hatten sich die feindlichen Truppen ganze
Wochen hinter der Front eingeübt. In diesen Kämpfen, die zur Abweisung
des Feindes führten, zeichneten sich auch durch Gegenangriffe besonders
aus die tapferen Regimenter Nr. 33 (Svistow) und Nr. 34 (Troyan), ferner
ebenfalls die Artillerie, die glänzend ihre Aufgabe löste. Sie brach an
vielen Stellen den feindlichen Angriff und hob den Kampfgeist der Infanterie
durch ihr rechtzeitig eröffnetes wirksames Feuer. Eine deutsche Gebirgs-Maschinengewehr-Abteilung,
die mit bulgarischen Truppen zusammenkämpfte, trug ebenfalls durch ihr
Feuer im weiten Maße dazu bei, die feindlichen Angriffe zurückzuweisen.
Heute bemerkte man vor der Front unserer vorgeschobenen Stellung ein Kommen
und Gehen feindlicher Soldaten, die ihre Toten und Verwundeten aufhoben,
deren Zahl nicht angegeben werden kann. Über 800 tote Engländer wurden
allein in unseren Gräben und Hindernissen gefunden. Weiter vorwärts ist
die ganze Ebene mit Leichen übersät. Außer ihren außergewöhnlichen schweren
Verlusten ließen die Engländer 2 Offiziere und 21 Gefangene unverwundet
in unseren Händen. An der übrigen Front schwaches Geschützfeuer.
Bei Zovik, östlich der Cerna, drang eine deutsche Jägerpatrouille in den
russischen Graben ein und brachte 1 Maschinengewehr und mehrere Gefangene
daraus zurück. Ein deutsches Kampfgeschwader warf zahlreiche Bomben auf
den Bahnhof von Kalinowa und brachte 2 feindliche Flugzeuge in Luftkämpfen
zum Absturz.
|