Der deutsche Heeresbericht:
Französische
Angriffe in der Champagne blutig abgeschlagen
Großes
Hauptquartier, 1. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Bei Arras blieb die Kampftätigkeit der Artillerie auf beiden
Scarpe-Ufern wechselnd stark.
Vorwärts unserer Kampflinie bei St. Quentin finden täglich kleine
Gefechte unserer Sicherungen mit den Vortruppen der Gegner statt.
St. Quentin selbst liegt oft unter Feuer; gestern erhielt die
Kathedrale fünf Treffer.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Aisne, am Aisne-Marne-Kanal und in der Champagne zwischen
Sillery und der Suippesniederung dauerte die Artillerieschlacht mit
wenigen Unterbrechungen an; zwischen Soissons und Reims war sie vor
allem gegen Abend heftig. Nachts bei Berry-au-Bac, am Brimont und
östlich von Courcy vorstoßende Erkundungsabteilungen der Franzosen
wurden zurückgeschlagen.
In der Champagne steigerte sich am Vormittage das Feuer zu
stundenlanger, stärkster Wirkung.
Bald nach Mittag setzte zwischen Prosnes und Auberive der
französische Angriff ein. Frische Divisionen waren herangeführt,
um uns die Höhenstellungen südlich von Nauroy und Moronvilliers zu
entreißen.
Der Ansturm ist am zähen Widerstand unserer Truppen gescheitert;
nach hartem, hin- und herwogendem Ringen sind die dort kämpfenden
badischen, sächsischen und brandenburgischen Regimenter in vollem
Besitz ihrer Stellungen. Der Feind hat schwere Verluste
erlitten.
Ein zweiter Angriff, abends südlich von Nauroy vorbrechend,
vermochte an dem Mißerfolg nichts zu ändern.
Heeresgruppe Herzog Albrecht:
Nichts Neues.
Gestern wurden 22 feindliche Flugzeuge im Luftkampf, 3 durch
Flugabwehrkanonen abgeschossen. Drei unserer Kampfeinsitzer griffen
eine Gruppe von fünf französischen Fesselballons nordwestlich von
Reims an und brachten sie sämtlich zum Absturz.
Östlicher Kriegsschauplatz:
An mehreren Frontabschnitten forderte russisches Artilleriefeuer
unsere Gegenwirkung heraus.
Mazedonische Front:
Im Cerna-Bogen und westlich des Wardar hat in den letzten Tagen
lebhafteres Feuer angehalten.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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