Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
elfte Isonzo-Schlacht in vollem Gange
Wien, 21. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher und Balkan-Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die 11. Isonzo-Schlacht ist in vollem Gange. Der Feind setzt alles
daran, die Kraft unserer in zehn blutigen Schlachten siegreich gebliebenen
Abwehr zu brechen. Dies ist ihm an keinem Punkte der von den Höhen
der Julischen Alpen bis an die Adria reichenden Walstatt gelungen. Am
Nordflügel der 70 Kilometer langen Linie, im Vrsic- und Krngebiete,
löste sich der italienische Angriff dem felsigen Gelände gemäß
in Einzelstöße auf, die alle glatt abgeschlagen wurden.
Südlich von Auzza und östlich von Canale vermochte der Feind
unter Einsatz neuer Kräfte unsere Front etwas zurückzudrücken.
Der feindliche Angriff wurde bei Vrh aufgefangen, nachdem einzelne Abteilungen
bis zur vollen Umzingelung ihren Platz behauptet und dann den Rückzug
mitten durch den Angreifer gefunden hatten. Zwischen Descla und der Wippach
prallte in Tag und Nacht andauernden Kämpfen ein Ansturm nach dem
anderen an unseren heldenmütig verteidigten Linien ab. Neben dem
Schützenregiment Nr. 7 hat sich wieder die ruhmreiche 1. Landsturmbrigade,
Mannschaften aus Österreich nieder und ob der Enns, besonders ausgezeichnet.
Gleich erfolgreich fochten die bewährten Verteidiger der Karsthochfläche.
Die Eroberung des zerstörten Dorfes Selo bildet den einzigen örtlichen
Erfolg, den hier der Feind, Tausende von Männern opfernd, zu erringen
vermochte.
An zwei Schlachttagen blieben über 5600 Gefangene und 30 Maschinengewehre
in unserer Hand. Nordwestlich von Arsiero holten Abteilungen des 2. Tiroler
Kaiserjäger-Regiments und Sturmpatrouillen 4 Offiziere, 90 Mann und
1 Maschinengewehr aus den italienischen Gräben.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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