Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Zurückweichen
der Italiener bei Asiago und aus dem Suganatal
Alle
Angriffe am Isonzo abgewiesen
Wien, 20. August.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Marasesti brachten deutsche Truppen in heftigen Kämpfen über
2200 Gefangene ein. Bei Grozesci, am Oitoz und westlich von Ocna wurden
Russen und Rumänen durch österreichisch-ungarische und deutsche
Truppen erneut geworfen. Weiter nördlich keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Unsere tapfere Isonzo-Armee stand gestern wieder in erbittertem Ringen
gegen ihren an Zahl weit überlegenen Feind. Der Erfolg des Tages
war unser. Während sich der Gegner zwischen Tolmein und dem Krn mit
einzelnen Teilvorstößen begnügte, brandeten abwärts
von Auzza bis an die Meeresküste die Sturmwellen italienischer Massenangriffe
gegen unsere Stellungen. Oberhalb Canale gelangten, von stärkster
Artilleriewirkung unterstützt, die Italiener bis auf die Höhe
von Vrh. Dort warfen sich dem Feinde die Egerländer Helden entgegen
und drängten ihn an den Hang zurück. Bei Desola und Vodice,
auf dem Monte Santo und dem Monte Gabriele, im Hügellande östlich
und südlich von Görz, überall wurde mit größter
Erbitterung gerungen, ohne daß es den Italienern gelang, einen Fußbreit
Boden zu gewinnen. Die Braven des Wiener Landsturms und des österreichischen
Landsturmregiments Nr. 51 fanden hier erneut reiche Gelegenheit, von ihrer
oft bewiesenen Kriegstüchtigkeit Zeugenschaft abzulegen. Zwischen
der Wippach und dem Fajti Hrib zerschellen die feindlichen Angriffskolonnen
an dem ehernen Überstand bewährter alpenländischer Schützenregimenter.
Krainer Gebirgsschützen deckten hier heimatlichen Boden. Auch auf
der Karsthochfläche tobte die Schlacht in größter Heftigkeit.
Wogt südwestlich von Costagnevizza noch der Kampf im Zwischengelände
der ersten Stellung hin und her, so ist sonst überall der Feind vollends
über die vorderste Linie zurückgeworfen. Der 19. August brachte
uns über 3000 Gefangene ein. Die blutigen Verluste der Italiener
sind groß.
Feindliche Monitoren beschossen die offene Stadt Triest. Es wurden mehrere
Einwohner getötet.
Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden, wo die Italiener im Juni
schwere, aber ergebnislose Angriffe unternommen haben, räumte der
Feind vorgestern nördlich von Asiago in 15 Kilometer Breite seine
auf italienischem Boden befindlichen Stellungen. Gestern wich er aus dem
Suganatal zurück.
Balkan- Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Der Chef des Generalstabes. 1)
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