Der deutsche Heeresbericht:
Schwere
Kämpfe um Beaumont
Großes
Hauptquartier, 27. August.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern verstärkte sich der Artilleriekampf an der Küste
sowie zwischen Yser und Lys gegen Abend erheblich; er hielt auch nachts
an.
Heute morgen drangen mehrfach starke englische Erkundungsabteilungen gegen
unsere Linien vor; sie sind durchweg zurückgeschlagen worden.
Vom La Bassée-Kanal bis Lens ging starke Artilleriewirkung heftigen
englischen Vorstößen voraus, die nordwestlich von Lens kurz
vor Dunkelheit einsetzten. Sie scheiterten verlustreich
Die Gefechte im Vorfeld unserer Stellungen westlich von Le Catelet dauerten
tagsüber mit wechselndem Erfolge an. Bei den Gehöften Malakoff
und Cologne errang der Feind örtliche Vorteile; Versuche, den Gewinn
zu erweitern, schlugen verlustreich fehl.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In der westlichen Champagne zeitweilig lebhafte Artilleriekämpfe
Südlich von Ailles kamen französische Teilangriffe in unserem
Abwehrfeuer nicht bis an unsere Hindernisse heran.
Vor Verdun blieb es westlich der Maas im allgemeinen ruhig.
Auf dem Ostufer wurde bis in die Nacht hinein erbittert gekämpft.
Die nach Trommelfeuer bei Beaumont, im Fosses- und Chaumewalde einsetzenden
Angriffe der Franzosen drängten uns anfänglich aus Beaumont
und den Waldstücken heraus. Im Gegenstoß wurden Dorf und Wälder
zurückgenommen und einige hundert Gefangene einbehalten. Abends brachen
französische Kräfte erneut zu Angriffen vor, die zu noch andauernden
Kämpfen um Beaumont führten. Zwischen dem Maastal und der Straße
Beaumont-Vacherauville sind alle Angriffe der Franzosen gescheitert.
Rittmeister Freiherr v. Richthofen schoß seinen 59. Gegner ab.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Nordwestlich
von Jakobstadt gaben die Russen einige Stellungen auf dem Südufer
der Düna auf; sie wurden von uns besetzt. Bei Baranowitschi und südwestlich
von Luck lebte im Anschluß an erfolgreiche eigene Erkundungsvorstöße
das Feuer auf; bei Husiatyn erstickte unsere Artilleriewirkung einen russischen
Angriffsversuch.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Im Angriff entrissen deutsche Truppen den Rumänen einige Höhenstellungen
nordwestlich von Soveja; heftige Gegenstöße des Feindes brachen
verlustreich zusammen.
Bei der Heeresgruppe des
Generalfeldmarschalls v. Mackensen und an der mazedonischen Front keine
Ereignisse von Belang.
Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. 1)
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